Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Tegsedi Vorsicht geboten?
Bevor Sie mit der Behandlung mit Tegsedi beginnen, wird Ihr Arzt Ihre Blutzellen, die Leberfunktion, die Nierenfunktion und den Proteingehalt in Ihrem Urin messen. Sie werden nur dann mit Tegsedi behandelt, wenn alle diese Werte auf einem akzeptablen Niveau sind. Während der Behandlung wird Ihr Arzt diese Kontrollen regelmässig wiederholen.
Thrombozytopenie
Tegsedi kann die Anzahl der für die Blutgerinnung verantwortlichen Zellen im Blut (Thrombozyten/Blutplättchen) verringern. Dies kann zu einer so genannten Thrombozytopenie führen (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Tegsedi haben?»). Wenn Sie nicht genügend Blutplättchen haben, wie bei einer Thrombozytopenie, gerinnt Ihr Blut möglicherweise nicht schnell genug, um eine Blutung zu stoppen. Dies kann zu Blutergüssen und anderen schwerwiegenderen Problemen, wie übermässige Blutungen und innere Blutungen, führen. Ihr Arzt wird vor der Behandlung mit Tegsedi und während der Behandlung regelmässig Ihre Thrombozytenwerte im Blut untersuchen. Wenn Sie die Anwendung von Tegsedi abbrechen, sollten Ihre Blutwerte während 8 Wochen nach dem Absetzen kontrolliert werden.
Sie müssen vor der Anwendung von Tegsedi Ihren Arzt informieren, wenn Sie Arzneimittel nehmen, die die Thrombozytenzahl senken oder die Blutgerinnung hemmen können, zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Clopidogrel, Warfarin, Heparin, Rivaroxaban und Dabigatran.
Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, wenn Sie unerklärliche Blutergüsse oder einen Hautausschlag in Form von kleinen roten Flecken (Petechien), nicht aufhörende, sickernde Blutungen aus Hautschnitten, Zahnfleisch- oder Nasenbluten, Blut im Urin oder Stuhl oder Blutungen im Weissen des Auges, plötzliche schwere Kopfschmerzen oder Nackensteifigkeit haben. Fordern Sie sofortige Hilfe an, wenn Sie Nackensteifigkeit oder ungewöhnliche, starke Kopfschmerzen verspüren, da diese Symptome durch Blutungen im Gehirn verursacht werden können.
Glomerulonephritis/ Rückgang der Nierenfunktion
Glomerulonephritis ist eine Erkrankung der Nieren, bei der diese aufgrund von Entzündungen und Nierenschäden nicht richtig arbeiten. Bei einigen mit Inotersen behandelten Patienten ist diese Erkrankung aufgetreten. Symptome einer Glomerulonephritis sind schäumender Urin, rosa oder braun gefärbter Urin, Blut im Urin, weniger Urin als üblich und Schwellungen des Gesichts, der Füsse oder Hände.
Bei einigen der mit Inotersen behandelten Patienten wurde auch ohne Glomerulonephritis ein Rückgang der Nierenfunktion beobachtet.
Ihr Arzt wird Ihre Nierenfunktion vor und während der Behandlung mit Tegsedi regelmässig überprüfen. Wenn Sie die Anwendung von Tegsedi abbrechen, sollte Ihre Nierenfunktion während 8 Wochen nach dem Absetzen kontrolliert werden. Falls Sie eine Glomerulonephritis entwickeln, wird Ihr Arzt diese Krankheit behandeln.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Nieren schädigen oder die Nierenfunktion beeinträchtigen, zum Beispiel Sulfonamide, Aldosteron-Antagonisten und einige Arten von Schmerzmitteln.
Vitamin-A-Mangel
Tegsedi kann den Vitamin A (Retinol)-Spiegel in Ihrem Körper verringern. Ihr Arzt wird Ihren Vitamin-A-Spiegel messen. Wenn dieser bereits niedrig ist, muss er korrigiert werden, und alle etwaigen Symptome müssen abgeklungen sein, bevor Sie mit Tegsedi behandelt werden.
Symptome eines niedrigen Vitamin-A-Spiegels sind:
•trockene Augen, schlechtes Sehen, verschlechtertes Nachtsehen, geschwollene Augen und trübes oder verschwommenes Sehen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn während der Anwendung von Tegsedi Probleme mit Ihrer Sehkraft oder andere Augenprobleme auftreten. Ihr Arzt kann Sie bei Bedarf zur Untersuchung an einen Augenarzt überweisen.
Ihr Arzt wird Sie bitten, während der Behandlung mit Tegsedi täglich ein Vitamin-A-Ergänzungsmittel einzunehmen.
Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Vitamin-A-Werte können die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Deshalb müssen Frauen im gebärfähigen Alter vor Beginn der Behandlung mit Tegsedi eine Schwangerschaft ausschliessen und eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe «Darf Tegsedi während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/ angewendet werden?» weiter unten).
Wenn Sie beabsichtigen, schwanger zu werden, müssen Sie die Einnahme von Tegsedi und die Vitamin A-Ergänzung abbrechen und sicherstellen, dass sich Ihr Vitamin A-Spiegel vor einer Empfängnis wieder normalisiert hat.
Im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft müssen Sie die Einnahme von Tegsedi abbrechen. Aufgrund der verlängerten Aktivität von Tegsedi kann der niedrige Vitamin-A-Spiegel jedoch anhalten. Es ist nicht bekannt, ob die Fortsetzung der Vitamin-A-Ergänzung mit 3.000 IE pro Tag im ersten Schwangerschaftsdrittel für Ihr ungeborenes Kind schädlich ist, diese Dosis sollte jedoch nicht überschritten werden. Weil im dritten Schwangerschaftsdrittel ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-A-Mangel besteht, sollten Sie die Vitamin-A-Supplementierung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel wieder fortsetzen, wenn sich Ihr Vitamin-A-Spiegel noch nicht normalisiert hat.
Auswirkungen auf die Leber
Tegsedi kann Leberprobleme verursachen. Ihr Arzt sollte vor Beginn und während der Anwendung von Tegsedi Labortests zur Überprüfung Ihrer Leber durchführen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Symptome haben, dass Ihre Leber möglicherweise nicht richtig arbeitet, wie z.B. unerwartete Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, keinen Hunger, Gelbfärbung der Haut oder dunklen Urin.
Abstossung eines Lebertransplantats
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, bevor Tegsedi bei Ihnen angewendet wird, wenn Sie zuvor ein Lebertransplantat erhalten haben oder sich einer Transplantation unterziehen. Bei mit Tegsedi behandelten Patienten sind Fälle von Abstossung des Lebertransplantats nach Jahren stabiler Implantation berichtet worden. Während der Behandlung mit Tegsedi wird Ihr Arzt Sie deswegen regelmässig kontrollieren.
Schlaganfall und zervikozephale arterielle Dissektion
Eine mit Tegsedi behandelte Person erlitt einen Schlaganfall, der innerhalb von 2 Tagen nach der ersten Dosis auftrat. Zu den Anzeichen oder Symptomen eines Schlaganfalls können Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen und Schwäche gehören. Fordern Sie sofort Notfallhilfe an, wenn Sie Symptome eines Schlaganfalls haben.
Entzündungen und Störungen des Immunsystems
Einige mit Tegsedi behandelte Personen hatten ernsthafte entzündliche und immunologische Nebenwirkungen. Zu den Symptomen von Entzündungen und Immunsystemstörungen gehörten unerwartete Veränderungen beim Gehen, Schwäche und Krämpfe in den Beinen, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Erbrechen und Probleme beim Sprechen.
Kinder und Jugendliche
Tegsedi soll bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.
Anwendung von Tegsedi zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie bereits mit einem der folgenden Arzneimittel behandelt werden:
-Arzneimittel zur Verhinderung von Blutgerinnseln oder zur Senkung der Blutplättchenzahl, z.B. Acetylsalicylsäure, Heparin, Warfarin, Clopidogrel, Rivaroxaban und Dabigatran.
-Alle Arzneimittel, die Ihre Nierenfunktion verändern oder die Nieren schädigen können, z.B. Sulfonamide (Antibiotika), Anilide (zur Behandlung von Fieber und Schmerzen), Aldosteron-Antagonisten (Diuretika) und natürliche Opiumalkaloide und andere Opioide (zur Behandlung von Schmerzen).
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurde nicht gezeigt, dass die Anwendung von Tegsedi die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
-an anderen Krankheiten leiden,
-Allergien haben oder
-andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Tegsedi während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Frauen im gebärfähigen Alter
Tegsedi verringert im Körper den Gehalt an Vitamin A, das für die normale Entwicklung des Fetus während der Schwangerschaft wichtig ist. Es ist nicht bekannt, ob eine Vitamin-A-Ergänzung das Risiko eines Vitamin-A-Mangels, der Ihr ungeborenes Kind schädigen könnte, ausgleichen kann (siehe «Was sollte dazu beachtet werden?» weiter oben). Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie eine zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung anwenden, und eine Schwangerschaft muss ausgeschlossen werden, bevor Sie mit der Behandlung mit Tegsedi beginnen.
Schwangerschaft
Sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.
Stillzeit
Tegsedi kann in die Muttermilch übergehen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie mit dem Stillen aufhören oder die Behandlung mit Tegsedi abbrechen sollen.