Wann darf Psychopax nicht angewendet werden?
Sie dürfen Psychopax nicht einnehmen, wenn Sie von einer früheren Behandlung mit diesem oder einem anderen Benzodiazepin wissen, dass Sie überempfindlich reagieren.
Falls Sie unter schweren Atembeschwerden, unter einer schweren Lebererkrankung, unter nächtlichem Erwachen wegen Unterbrechung der Atmung (Schlaf-Apnoe-Syndrom), unter krankhafter Muskelschwäche (sogenannter Myasthenia gravis) leiden oder falls Sie von einem Mittel abhängig sind, einschliesslich Alkohol, dürfen Sie Psychopax nicht einnehmen.
Wann ist bei der Einnahme von Psychopax Vorsicht geboten?
Vorsicht ist geboten bei bekannter Herzmuskelschwäche, bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion, bei älteren und geschwächten Patienten und bei Atembeschwerden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Bei der Behandlung mit Psychopax kann vor allem zu Beginn der Therapie die geistige Aufmerksamkeit beeinträchtigt werden. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen! Es empfiehlt sich, die erste Einnahme von Psychopax an einem Wochenende und in gewohnter Umgebung vorzunehmen.
Während der Behandlung ist auf jegliche Alkohol-Einnahme zu verzichten.
Die Einnahme von Psychopax kann – wie bei allen benzodiazepinhaltigen Präparaten – zu einer Abhängigkeit führen. Diese kann vor allem bei einer ununterbrochenen Einnahme über längere Zeit (in gewissen Fällen bereits nach einigen Wochen) auftreten und hat nach abruptem Absetzen des Arzneimittels Entzugssymptome zur Folge. Es können dann Unruhe, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Schweissausbrüche auftreten. Diese Erscheinungen klingen in der Regel nach zwei bis drei Wochen ab.
Um das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit möglichst klein zu halten, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
Nehmen Sie Psychopax nur auf Anordnung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein.
Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt bzw. der Ärztin verschriebene Dosis.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Psychopax absetzen wollen.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird periodisch darüber entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss.
Eine Einnahme über eine längere Zeit (in der Regel mehr als vier Wochen) darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen. Nach längerer Anwendung können Laboruntersuchungen notwendig werden.
Ferner ist bei der Anwendung zweier oder mehrerer Arzneimittel Vorsicht geboten, da eine gegenseitige Beeinflussung auftreten kann, auch wenn die Einnahme nicht gleichzeitig erfolgt.
Wirkungen und Nebenwirkungen können verstärkt oder abgeschwächt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Psychopax mit anderen auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirkenden Stoffen kann es zu erheblicher gegenseitiger Wirkungsverstärkung kommen. Dazu gehören: Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmittel, Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen und zur Behandlung von Allergien oder Schnupfen, bestimmte Schmerz- und Narkosemittel. Diese Wechselwirkungen können auch noch am Tage nach der letzten Einnahme von Psychopax auftreten. In bestimmten Fällen können diese Wechselwirkungen vom Arzt therapeutisch genutzt werden.
Ferner können Wechselwirkungen auftreten mit muskelrelaxierenden Mitteln, Cimetidin (zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren), Disulfiram (zum Alkoholentzug), Tuberkulosemitteln, Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung und mit Phenytoin (zur Behandlung von Epilepsie).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Psychopax während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Psychopax darf während der Schwangerschaft und in der Stillperiode nicht angewendet werden, ausser wenn der Arzt bzw. die Ärztin es für unerlässlich hält und Ihnen Psychopax ausdrücklich verschreibt.
Bei einmaliger oder nur kurzfristiger Anwendung darf die Muttermilch in dieser Zeit und noch eventuell während mehrerer Tage nach Absetzen der Therapie nicht verwendet werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.