Wirkstoff(e) Kaliumiodid
Zulassungsland Schweiz
Hersteller DRAC AG
Suchtgift Nein
ATC Code V03AB21
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Alle übrigen therapeutischen Mittel

Zulassungsinhaber

DRAC AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Vitreolent® Kaliumiodid OmniVision

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Kaliumiodid 65 SERB ist ein Notfallmittel, das in der angegebenen Dosierung die Schilddrüse sättigt und damit bei einer Gefährdung durch Radioaktivität die Aufnahme von radioaktivem Iod in die Schilddrüse verhindert. Falls in ihrem Gebiet mit einer solchen Gefährdung gerechnet werden muss, ordnen die Behörden die Einnahme von Kaliumiodid 65 SERB Tabletten an.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Wenn bei einem schweren Kernkraftwerk-Störfall radioaktive Stoffe freigesetzt werden, wird mit Sirenen alarmiert. Danach werden die Anweisungen der Behörden über Radio und andere Medien bekanntgegeben.

Bitte nehmen Sie keine Tabletten ohne Aufforderung der Behörden ein.

Kaliumiodid 65 SERB Tabletten verhindern die Speicherung radioaktiven Iods in der Schilddrüse. Sie bieten aber keinen Schutz gegen Strahlung, die von aussen auf den Körper und die Atemwege wirkt. Deshalb muss bei einer Gefährdung durch Radioaktivität in jedem Fall das Hausinnere bzw. ein Keller oder Schutzraum aufgesucht werden.

Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Kaliumiodid 65 SERB Vorsicht geboten?

Personen, die an einer Überfunktion der Schilddrüse leiden und medikamentös gut eingestellt sind, sollen Kaliumiodid 65 SERB Tabletten unter Beibehalten ihrer Behandlung einnehmen, jedoch nach Beendigung der Notfallsituation den Arzt aufsuchen. Eine ärztliche Kontrolle ist nach Beendigung der Notfallsituation bei folgenden Personen erforderlich: Neugeborene bis zum ersten Monat mit besonderer Dringlichkeit, Schwangere und Stillende, Personen, die mit Lithium oder entwässernden Arzneimitteln behandelt werden und Personen mit möglichen Nebenwirkungen. Teilen Sie die Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten Ihrem behandelnden Arzt mit, insbesondere auch Endokrinologen oder Nuklearmedizinern bis zwei Jahre nach Einnahme. Dies gilt auch, wenn Sie nicht mit Kaliumiodid 65 SERB, sondern mit einer Ersatzmedikation behandelt werden.

Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer nachgewiesenen, schweren Unverträglichkeit auf Lactose oder Galaktose leiden, können -unittelbar vor Einnahme von Kaliumiodid 65 SERB Tabletten- Tilactase enthaltende Tabletten eingenommen werden.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen!

Darf Kaliumiodid 65 SERB während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?

Die Einnahme sollte auf Anordnung der Behörden auch in der Schwangerschaft und Stillzeit erfolgen. Iodid geht in die Muttermilch über. Dennoch kann das Stillen weitergeführt werden. Die Zufuhr von Kaliumiodid über die Muttermilch ist jedoch kein Ersatz für die dem Neugeborenen bzw. Säugling separat zu verabreichende Dosis an Kaliumiodid (vgl. «Wie verwenden Sie...?»). Ausserdem sollte das Kind nach der Geburt eingehend bezüglich der Schilddrüsengrösse und -funktion untersucht werden.

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Wie wird es angewendet?

Kaliumiodid 65 SERB Tabletten sollen mit reichlich Flüssigkeit und möglichst nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die Einnahme kann durch Auflösen in einem beliebigen Getränk erleichtert werden (Lösung nicht haltbar, deshalb sofort verbrauchen).

Empfohlene Dosierung:

  • Neugeborene (auch gestillte Säuglinge behandelter Mütter) bis 1 Monat: ¼ Tablette einmalig.
  • Kinder ab dem 2. Monat bis 3 Jahre: ½ Tablette pro Tag.
  • Kinder ab dem 4. Jahr bis 12 Jahre: 1 Tablette pro Tag.
  • Kinder über 12 Jahre sowie Erwachsene: 2 Tabletten auf einmal pro Tag.
  • Schwangere und Stillende: 2 Tabletten auf einmal pro Tag, an max. 2 Tagen.

Schwangere und Stillende dürfen maximal an 2 Tagen je 2 Tabletten auf einmal einnehmen. Neugeborenen im 1. Lebensmonat darf nur einmalig ¼ Tablette gegeben werden, auch wenn für ältere Kinder und Jugendliche die Einnahme mehrere Tage hintereinander angeordnet wird.

Die Tabletten sind nach Aufforderung der Behörden möglichst rasch einzunehmen, um mit dem Iod aus den Tabletten dem radioaktiven Iod zuvorzukommen. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Zeitdauer der jeweiligen Strahlensituation und wird von den Behörden angeordnet.

Abb. 1: Tablette entlang der Perforation wegreissen.

Abb. 2: Weisse Kinderschutzfolie von der markierten Ecke her abziehen.

Abb. 3: Tablette aus dem Blister drücken.

Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Dorgisten bzw. mit IHrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.  

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Kaliumiodid 65 SERB nicht eingenommen / angewendet werden?

Kaliumiodid Tabletten dürfen bei bekannter Iodüberempfindlichkeit, unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion oder einer der folgenden seltenen Haut-, Gefäss- oder angeborenen Muskelerkrankungen nicht eingenommen werden: Dermatitis herpetiformis, Iododerma tuberosum, hypokomplementämische Vaskulitis, Myotonia congenita. Sollten Sie an einer solchen Krankheit leiden, informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt, welche andere Massnahme für Sie am geeignetsten ist.

Welche Nebenwirkungen kann Kaliumiodid 65 SERB haben?

Wenn die Kaliumiodid 65 SERB Tabletten mit viel Flüssigkeit und nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden, ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen gering. Vorübergehend können auftreten: metallischer Geschmack, Erbrechen, Durchfall, Magenbeschwerden, Haut- und Schleimhautreaktionen, Bindehautentzündung, schmerzhafte Speicheldrüsenschwellung, starke Kopfschmerzen, produktiver Husten, Bronchitis, Herzklopfen, Ruhelosigkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Fieber, Iodschnupfen, Ausschläge, Ödeme (Wasserablagerungen) vorwiegend im Gesicht oder Hals, Bronchospasmus, Gelenkschmerzen.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis: Die Tabletten müssen in der verschlossenen Originalpackung bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufbewahrt werden. Bitte lagern Sie die Tabletten ausserhalb der Reichweite von Kindern; an einem Ort, wo Sie diese im Bedarfsfall bestimmt wiederfinden.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

Was ist in Kaliumiodid 65 SERB enthalten?

1 Tablette enthält 65 mg Kaliumiodid (entspricht 50 mg Iod).

Wirkstoffe: Kaliumiodid.

Hilfsstoffe: Lactose 180 mg (entspr. 90 mg Galactose), mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat.

Zulassungsnummer

57068 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Kaliumiodid 65 SERB? Welche Packungen sind erhältlich?

Diese Tabletten werden entweder von den verantwortlichen Behörden abgegeben oder können in Apotheken und Drogerien ohne ärztliche Verschreibung vorsorglich bezogen werden.

Packung zu 12 Tabletten.

Zulassungsinhaberin

DRAC AG, Murten

Diese Packungsbeilage wurde im September 2013 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

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ATC Code V03AB21
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden