Loratadin

Loratadin

Grundlagen

Loratadin ist ein Azneistoff aus der Gruppe der Antihistaminika. Es wird zur Behandlung von Heuschnupfen und anderen Allergien eingesetzt. Es gehört zur 2. Generation der Antihistaminika und wirkt somit schwĂ€cher im Gehirn, weshalb es zu einer deutlich geringeren Sedierung und MĂŒdigkeit fĂŒhrt als die Wirkstoffe der 1. Generation.

Medikamente mit Loratadin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Clarityn 10 mg - Tabletten Loratadin Bayer Austria GmbH
Lorano 10 mg - Schmelztabletten Loratadin Hexal Pharma GmbH
Toppoll 10 mg - Tabletten Loratadin Sandoz GmbH
Allernon 10 mg - Tabletten Loratadin G.L. Pharma GmbH
Clarityn 10 mg - Brausetabletten Loratadin Merck Sharp & Dohme Gesellschaft m.b.H.

Wirkung

Pharmakodynamik

Das Medikament wirkt als Antagonist und blockiert periphere H1-Rezeptoren. Es verhindert somit die Bindung und Wirkung von Histamin. Von den Antihistaminika der 2. Generation zeigt Loratadin die geringste Potenz, die stĂ€rkste AktivitĂ€t besitzen Cetirizin, Levocetirizin und Desloratadin. Jedoch zeigt es einen zusĂ€tzlichen antientzĂŒndlichen Effekt durch UnterdrĂŒckung der NF-kB Signalkaskade. 

Pharmakokinetik

Nach oraler Einnahme wird das Antiallergikum zu einem hohen Anteil aufgenommen und durchlĂ€uft eine Metabolisierung in der Leber durch CYP3A4, CYP2D6 und andere Enzyme. Die maximale Wirkung tritt nach 1 bis 2 Stunden ein, die Halbwertszeit liegt bei etwa 8 Stunden. Je 40 % werden als Metabolite im Urin bzw. im Stuhl ausgeschieden. 

Wechselwirkungen

Inhibitoren der metabolisierenden Enzyme wie Ketokonazol, Erythromycin oder Cimetidin fĂŒhren durch einen geringeren Abbau zu erhöhten Wirkspiegeln von Loratadin.  Vor Allergietests sollte das Medikament mindestens 48 Stunden lang pausiert werden, um die Ergebnisse nicht zu verfĂ€lschen. 

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Es kann zwar zu MĂŒdigkeit kommen, insgesamt ist diese jedoch meist deutlich geringer ausgeprĂ€gt als bei Antihistaminika der 1. Generation. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und anticholinerge Effekte wie Mundtrockenheit, Harnverhalt, verschwommenes Sehen und Magen-Darm-Beschwerden. 

Toxikologische Daten 

Im Tierversuch betrug die mittlere letale Dosis bei Ratten ĂŒber 5.000 mg pro Kilogramm Körpergewicht, beim Menschen ist eine Dosierung von nur 10 mg pro Tag ĂŒblich. Eine Dosisreduzierung sollte jedoch bei Personen mit eingeschrĂ€nkter Leberfunktion erfolgen, da hier die Verstoffwechslung des Medikaments eingeschrĂ€nkt ist. 

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code R06AX13
Summenformel C22H23ClN2O2
Molare Masse (g·mol−1) 382,88
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,3
Schmelzpunkt (°C) 134 - 136
Siedepunkt (°C) 531,3
PKS Wert 4,33
CAS-Nummer 79794-75-5
PUB-Nummer 3957
Drugbank ID DB00455

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

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Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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