CitronensÀure

CitronensÀure

Grundlagen

ZitronensĂ€ure ist eine farblose, schwache organische SĂ€ure. Sie kommt natĂŒrlich in vielen Obst- und GemĂŒsesorten vor. Die höchsten Konzentrationen der SĂ€ure findet man in ZitrusfrĂŒchten. Die CitronensĂ€ure ist auch ein natĂŒrliches Zwischenprodukt des ZitronensĂ€urezyklus, der im Stoffwechsel aller aeroben Organismen ablĂ€uft. In der Industrie wird der Stoff als Antichelationszusatz in Blutentnahmeröhrchen und als Geschmacks- und Konservierungsmittel in verschiedenen kosmetischen und pharmazeutischen Produkten verwendet.

ZitronensÀure wurde erstmals 1784 von dem Chemiker Carl Wilhelm Scheele isoliert, indem er sie aus Zitronensaft ausfÀllte.

Medikamente mit CitronensÀure

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Blanel Brausetabletten CitronensÀure Kaliumcitrat Natriumhydrogencarbonat Dr. R. Pfleger Chemische Fabrik GmbH

Wirkung

NatĂŒrliche Rolle im Organismus

Citrat, das Anion der CitronensĂ€ure, ist ein Zwischenprodukt im ZitronensĂ€urezyklus, auch bekannt als TCA-Zyklus (TricarbonsĂ€urezyklus) oder Krebszyklus. Dieser stellt einen zentralen Stoffwechselweg fĂŒr Tiere, Pflanzen und Bakterien dar. Dabei katalysiert das Enzym Citrat-Synthase die Kondensation von Oxalacetat mit Acetyl-CoA unter Bildung von Citrat. Citrat dient dann als Substrat fĂŒr das Enzym Aconitase und wird in AconitsĂ€ure umgewandelt. Der Zyklus endet mit der Regeneration von Oxalacetat und kann von neuem beginnen. Diese Reihe chemischer Reaktionen ist die Quelle von etwa zwei Dritteln der aus der Nahrung gewonnenen Energie in höheren Organismen. Hans Adolf Krebs erhielt fĂŒr diese Entdeckung 1953 den Nobelpreis fĂŒr Physiologie oder Medizin. Citrat spielt auch in der Knochenbildung und Synthese von FettsĂ€uren eine wichtige Rolle.

Anwendungen in der Medizin

In kosmetischen Zubereitungen wie "Peelings" wird CitronensĂ€ure als wirkende Komponente eingesetzt. Dabei hilft es die Ă€ußeren und toten Hautschichten aufzulösen und abzutragen, damit sich neue Haut bilden kann. CitronensĂ€ure wird auch oft als Zusatz fĂŒr parenterale Arzneistoffe zum Einstellen des pH-Wertes verwendet. Als Alkalisalz wird es auch gelegentlich zum Auflösen von Nierensteinen verwendet.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Da es sich bei der CitronensĂ€ure um einen, im Körper natĂŒrlich vorkommenden Stoff handelt, ist bei regulĂ€rer Einnahme nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. Ein ĂŒbermĂ€ĂŸiger Verzehr kann jedoch zu Bauchschmerzen und Halsschmerzen fĂŒhren. Der Kontakt von konzentrierten Lösungen mit Haut und Augen kann zu Rötungen und Schmerzen fĂŒhren. Langfristiger oder wiederholter Konsum kann zur Erosion des Zahnschmelzes fĂŒhren.

Chemische & physikalische Eigenschaften

Summenformel C6H8O7
Molare Masse (g·mol−1) 192,13
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,665
Schmelzpunkt (°C) 153
PKS Wert 3,13; 4,76; 6,4
CAS-Nummer 77-92-9
PUB-Nummer 311
Drugbank ID DB04272

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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