Choriongonadotropin

Choriongonadotropin

Grundlagen

Humanes Choriogonadotropin (hCG) ist ein pyhsiologisch vorkommendes Peptidhormon, welches von der Plazenta gebildet wird und fĂŒr den Beginn und Erhalt der Schwangerschaft zustĂ€ndig ist. Laborchemisch kann hCG gemessen werden, um schon sehr frĂŒh Schwangerschaften festzustellen.

Indikationen

In der Medizin wird Humanes Choriogonadotropin bei der Behandlung nicht herabgestiegener Hoden (Kryptorchismus) bei Jungen sowie zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Frauen (auch im Rahmen einer sogenannten In-vitro-Fertilisation) verwendet. Außerdem verwendet man hCG, um die verspĂ€tete PubertĂ€t bei Jungen (Pubertas tarda) zu behandeln)


Wirkung

Pharmakodynamik/Wirkmechanismus

Humanes Choriongonadotropin interagiert mit den LHCG-Rezeptoren der Eierstöcke und fördert die Aufrechterhaltung des Gelbkörpers zu Beginn der Schwangerschaft. Dies ermöglicht es dem Gelbkörper, wĂ€hrend des ersten Trimesters das Hormon Progesteron auszuschĂŒtten. Progesteron induziert die Vaskularisierung (Einwachsen von BlutgefĂ€ĂŸen) und Auskleidung der GebĂ€rmutterwand, damit diese den wachsenden Fötus ausreichend mit NĂ€hrstoffen versorgen kann. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit LH  (Luteinisierendes Hormon; dieses ist beim Mann fĂŒr die Reifung der Spermien verantwortlich)  kann hCG auch klinisch verwendet werden, um den Eisprung in den Eierstöcken und die Testosteronproduktion in den Hoden auszulösen. 

Pharmakokinetik

Da es sich bei medizinisch verwendetem hCG um ein Peptidhormon handelt, kann dieses nur per Injektion verabreicht werden. Im Normalfall wird hCG ĂŒber eine subkutane Injektion (Injektion unter die Haut) verabreicht. Dabei betrĂ€gt die absolute BioverfĂŒgbarkeit ungefĂ€hr 40% der gegebenen Dosis. Rund ein Zehntel der Dosis wird ĂŒber den Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit betrĂ€gt ca. 29 Stunden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

  • VergrĂ¶ĂŸerung der mĂ€nnlichen BrustdrĂŒsen (GynĂ€komastie)
  • Kopfschmerzen
  • Reaktionen und Schmerzen an der Einstichstelle
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
  • mildes bis mĂ€ĂŸiges Überstimulationssyndrom der Eierstöcke (OHSS), Schwellung der Brust, Hodenschmerz
  • Hitzewallungen (nur bei MĂ€nnern beobachtet)
  • Ausschlag, TalgdrĂŒsenentzĂŒndung (Akne vulgaris)
  • Durchfall
  • Störung der Ausscheidung von Salzen und Wasser
  • schweres Überstimulationssyndrom der Eierstöcke (OHSS)
  • Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code G03GA01
Aggregatzustand fest
PUB-Nummer 50070186
Drugbank ID DB00097

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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