PrÀvention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Externe Redaktion
Blutkreislauf und Herz Abbildung

Anzeige

Das Herz-Kreislauf-System ist das lebenswichtige System des menschlichen Körpers, denn ohne ist das Leben schlichtweg nicht möglich. Doch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind stark verbreitet und umfassen Erkrankungen des Herzens ebenso wie SchĂ€den an den BlutgefĂ€ĂŸen. Vielfach handelt es sich um chronische Erkrankungen, die gar nicht oder nur mittels Operationen dauerhaft behandelt werden können. Bei akuten Symptomen droht hĂ€ufig große Gefahr, denn ein Herzinfarkt kann schnell tödlich enden. Daher sind die FrĂŒherkennung und die PrĂ€vention unheimlich wichtig. Dieser Artikel erklĂ€rt, welche prĂ€ventiven Maßnahmen helfen und bei welchen Symptomen ein Arztbesuch dringend angeraten ist.

Abbildung Blutkreislauf und Herz - Unser Herz-Kreislauf-System ist fĂŒr unsere Gesundheit unerlĂ€sslich. Doch wie können wir Krankheiten vorbeugen?

© peterschreiber.media – 44479820 / Adobe Stock

Das Herz-Kreislauf-System: Ein Überblick

Der Begriff „Herz-Kreislauf-System“ fasst bestimmte Bereiche des menschlichen Organismus zusammen. Die Hauptaufgabe des Herz-Kreislauf-Systems ist, den Körper, also Organe und alle Gewebeschichten mit Sauerstoff zu versorgen und gleichzeitig Schadstoffe abzutransportieren. Während sich die Begrifflichkeit festgesetzt hat, dient sie jedoch nur der Zusammenfassung der beiden Blutkreisläufe: dem kleinen und dem großen Kreislauf. Beide greifen ineinander.

Kleiner Blutkreislauf: Der Lungenkreislauf

Die rechte Herzhälfte spielt bei diesem Kreislauf eine tragende Rolle. Sie pumpt über den Lungenkreislauf das sauerstoffarme Blut in die Lunge, sodass es mit Sauerstoff angereichert werden kann:

  • Sauerstoffarmes Blut: Es wird über den Lungenkreislauf aus dem Körper in Richtung des rechten Vorhofs des Herzens gepumpt. Dort sammelt es sich, bis es in die rechte Herzkammer gepumpt wird.
  • Lungenarterie: Über die Lungenarterie gelangt das Blut nun in die Lunge. Dort wird es von Kohlendioxid gereinigt und mit neuem Sauerstoff angereichert. Über die Lungenvene wird das frische Blut in den linken Herzvorhof gebracht.
  • Wichtige Faktoren: Die beiden Herzklappen spielen bei diesem Kreislauf eine sehr wichtige Rolle. Das ist einmal die Trikuspidalklappe. Sie trennt den rechten Vorhof von der Herzkammer. Strömt das Blut zur Lunge, muss es die Pulmonalklappe passieren.

Großer Blutkreislauf: Der Körperkreislauf

Dieser Bestandteil des Herz-Kreislauf-Systems schließt sich automatisch an den Lungenkreislauf an, ergänzt ihn und endet letztendlich wieder in ihm:

  • Sauerstoffreiches Blut: Das zuvor im linken Vorhof gesammelte und mit Sauerstoff angereicherte Blut wird in die linke Herzkammer geleitet.
  • Hauptschlagader: Durch die Pumpbewegung des Herzens wird das Blut in die Hauptschlagader gedrückt. Die Aorta transportiert das Blut nun durch den gesamten Körper und versorgt Organe und Gewebe mit frischem, sauerstoffreichem Blut. Zugleich geben die Organe Kohlendioxid und weitere Abfallstoffe an das Blut ab, sodass es später wieder gereinigt werden kann. Der Rücklauf zu dem rechten Vorhof erfolgt über die Venen des Körpers.
  • Wichtige Faktoren: Auch im linken Herzbereich sind die einzelnen Kammern voneinander getrennt. Die Mitralklappe grenzt den Vorhof von der Kammer ab, während die Aortenklappe verhindert, dass das Blut ungewollt in die Hauptschlagader gelangt.

Diese Erklärung zeigt bereits die Wichtigkeit des gesamten Systems und all seiner Bestandteile:

  • Herz
  • Venen
  • Arterien
  • Lunge

Erkrankungen oder Schwachstellen im System schwächen automatisch den gesamten Apparat. Das ist verständlich, denn wenn beispielsweise das Herz nicht ausreichend pumpt, kann weder sauerstoffreiches Blut in den Organismus hineingepumpt noch sauerstoffarmes Blut in der Lunge aufbereitet werden.

Kleinere Schwachstellen können beispielsweise Venenleiden und geschwollene Füße zur Folge haben. Heikler sind indes verstopfte Arterien, Venen oder direkte Schwächen am Herz.

Glücklicherweise ist das Herz-Kreislauf-System von Natur aus sehr stabil. Im direkten Vergleich gerät es seltener aus dem Tritt als beispielsweise das Verdauungssystem. Dennoch können erbliche Vorbelastungen, die Lebensweise oder angeborene Erkrankungen zu einer Schwächung beitragen, die schließlich zu ernsthaften Symptomen und Krankheiten führt.

Frau lĂ€uft auf einem Waldweg - Eine gute Kondition trĂ€gt in mehrfacher Hinsicht zu einer besseren Gesundheit bei. © Microgen – 216797064 / Adobe Stock

Wie lÀsst sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken?

GrundsĂ€tzlich ist es einfacher als gedacht, durch einen gesunden Lebenswandel Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Die PrĂ€vention lĂ€sst sich mit dem Schutz vor Sonnenbrand vergleichen: Wer sich eincremt und rechtzeitig aus der Sonne geht, schĂŒtzt die Haut. Und wer eine generell gesunde Lebensweise fĂŒr sich entdeckt, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, ohne sich besonders anstrengen zu mĂŒssen. 

Drei Faktoren spielen hierbei eine besondere Rolle: Ausreichende Bewegung, eine ausgewogene ErnÀhrung und ein gutes Stress-Management.

Ausreichende Bewegung

Der Mensch ist nicht dazu geschaffen, viel zu sitzen, Nahrung im Überfluss zu haben und die Bewegung zu vermeiden. Ein großer Faktor bei Herz-Kreislauf-Problemen ist tatsĂ€chlich die mangelnde Bewegung.

Sich ausreichend zu bewegen, ist aus verschiedenen GrĂŒnden wichtig:

  • Kondition: Eine gute Ausdauer bedeutet, dass der Körper Belastungen standhalten kann. Die Kondition zu verbessern, stĂ€rkt somit auch Herz und Lunge. Durch die vermehrte Belastung muss das Herz schneller und krĂ€ftiger pumpen, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Diese zielgerichtete Belastung trainiert das Herz. Denn dieses wird zwar als Organ bezeichnet, ist aber eigentlich ein Muskel. Auch die LungenkapazitĂ€t vergrĂ¶ĂŸert sich durch die Bewegung: Die Lunge kann das Blut dadurch schneller und besser mit Sauerstoff anreichern.
  • Abtransport: Schadstoffe und Kohlendioxid werden in der Bewegung besser aus dem Blut und somit dem Körper abtransportiert. Dies beugt mitunter arteriellen Ablagerungen vor, die durchaus gefĂ€hrlich werden können. Wer Probleme mit geschwollenen Knöcheln hat, wird noch etwas anderes feststellen: Durch die Bewegung baut der Körper die LymphflĂŒssigkeit ab, die sich in den unteren Beinen im Gewebe sammelt und zu Schwellungen fĂŒhrt. Insbesondere die Arbeit der Wadenmuskeln ist hierfĂŒr wichtig.
  • Gewicht: Durch die Bewegung werden mehr Kalorien verbrannt. Zugleich greift der Körper auf eingelagerte Fette zurĂŒck, um das Energielevel zu halten. Bewegung hilft daher grundsĂ€tzlich, eine Verfettung zu verhindern und das Gewicht zu verringern.

Wer muskelaufbauenden Sport treibt, wird sehr wahrscheinlich weniger an Gewicht verlieren, sondern eher an Gewicht zulegen. Das ist in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System nicht tragisch. Muskeln fördern die Gesunderhaltung des Körpers und verbrennen selbst im Ruhezustand wesentlich mehr Kalorien als einfaches Gewebe.

Gesundes Essen - Eine gesunde und ausgewogene ErnĂ€hrung versorgt den Körper optimal mit allen NĂ€hrstoffen und hĂ€lt auch das Herz gesund. © leungchopan – 233132775 / Adobe Stock

Eine ausgewogene ErnÀhrung

Die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems hÀngt unweigerlich mit der ErnÀhrung zusammen. Eine gesunde und ausgewogene ErnÀhrungsweise ist daher ungemein wichtig. Doch was bedeutet das?

  • Angemessen: Der erste Schritt im ErnĂ€hrungsmanagement besteht darin, den eigenen Energiebedarf zu ermitteln und darauf basierend die nötige Kalorienmenge zu berechnen. Letztendlich ist auch die ausgewogene ErnĂ€hrung schĂ€dlich, wenn dauerhaft zu viel oder zu wenig gegessen wird.
  • ErnĂ€hrung: Eine gesunde und ausgewogene ErnĂ€hrung basiert nicht direkt auf ErnĂ€hrungsweisen. Es geht darum, dass der Körper alle benötigten NĂ€hrstoffe und Fette erhĂ€lt. Somit mĂŒssen Veganer und Vegetarier ebenfalls auf ihren Bedarf achten, um MĂ€ngel zu vermeiden.

Zur Vorbeugung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und auch wÀhrend der Therapie einer bestehenden Erkrankung werden folgende Lebensmittel empfohlen:

  • Frisches GemĂŒse und Obst: Pro Tag sollten fĂŒnf Handvoll Obst und GemĂŒse zu sich genommen werden. Aufgrund des Fruchtzuckers im Obst sollte allerdings der GemĂŒseanteil ĂŒberwiegen.
  • Fisch: Anstelle von Fleisch sollte zweimal in der Woche auf Fisch zurĂŒckgegriffen werden.
  • Vegetarische Kost: Generell ist es ratsam, weniger und bevorzugt mageres Fleisch zu essen. Mehrmals die Woche sollte vollstĂ€ndig auf Fleisch verzichtet und stattdessen vegetarisch gekocht werden.
  • Öle als gesunde Fette: Anstelle schlechter Fette sind hochwertige Öle die gesĂŒndere Wahl. Die ungesunden Nahrungsfette wie TransfettsĂ€uren erhöhen das schlechte Cholesterin im Blut, welches sich an den ArterienwĂ€nden ablagern kann. Besonders in frittierten und gebratenen Lebensmitteln kommen diese schlechten Fette vor. Der Vorteil: Viele schlechte Fette lassen sich gut durch gesunde Öle ersetzen. Olivenöl, Rapsöl oder Hanföl enthalten ungesĂ€ttigte FettsĂ€uren, die das Herz-Kreislauf-System stĂ€rken.
  • Vollkorn: Produkte aus Vollkorn sollten einen Großteil der Weißmehlprodukte ersetzen.
  • HĂŒlsenfrĂŒchte und NĂŒsse: Sie sind gesund, machen satt und NĂŒsse eignen sich hervorragend als gesunder Snack zwischendurch. Zudem sind sie reich an ungesĂ€ttigten FettsĂ€uren und bieten einen guten Mix aus Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen.

Auf Salz sollte prĂ€ventiv möglichst verzichtet werden. Das ist natĂŒrlich in der Nahrung nicht zu 100 Prozent möglich, doch rĂ€t es sich, den Salzkonsum zu reduzieren. Salz bindet die im Körper befindliche FlĂŒssigkeit, wodurch das Blut eindickt und der Druck in den BlutgefĂ€ĂŸen steigt. Die Auswertung des Deutsches Erwachsenen Gesundheitssurveys (DEGS) des Robert-Koch-Instituts ergab jedoch, dass die Menschen hierzulande insgesamt zu viel Salz konsumieren: Statt der empfohlenen Höchstmenge von 6 Gramm tĂ€glich sind es bei Frauen durchschnittlich 8,4 Gramm und bei MĂ€nnern sogar 10 Gramm Salz.

Und wie sieht es mit Alkohol aus? Fakt ist, dass es zu diesem Thema etliche Mythen gibt, aber auch Studien befassen sich mit der Herzgesundheit in Verbindung mit Alkohol.

Letztendlich gilt Rotwein als das alkoholische GetrĂ€nk, welches im Gegensatz zu anderen dem Herz-Kreislauf-System unter UmstĂ€nden sogar nĂŒtzen kann. In Rotweinen befindet sich ein Inhaltsstoff namens Resveratrol, dem eine herzschĂŒtzende Wirkung nachgesagt wird. Deshalb stufte die Mayo Clinic in den USA den maßvollen Rotweingenuss als „herzgesund“ ein. Es handelt sich jedoch lediglich um Hinweise darauf, dass so ein Zusammenhang bestehen könnte. EndgĂŒltig erwiesen ist dies nicht.

GrundsÀtzlich gilt:

Menge: In Maßen getrunken, schadet auch der Rotwein wahrscheinlich nicht. Jedoch herrscht gemeinhin eine falsche Auffassung davon, was dies eigentlich in Einheiten bedeutet. Als Maßstab gelten fĂŒr Frauen 0,125 Liter Wein pro Tag, fĂŒr MĂ€nner die doppelte Menge. Dabei wird auf mindestens zwei alkoholfreie Tage gesetzt.

Tabu: Weißweine, Biere, Sekt, Fruchtweine (Zucker) und hĂ€rterer Alkohol haben eine eher negative Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und sollten allenfalls sehr selten genossen werden.

Die gesunde ErnĂ€hrungsweise ist auf lange Sicht ausgelegt. Wer sich allgemein gesund und ausgewogen ernĂ€hrt, darf ruhig zwischendurch Bier trinken oder Grillfleisch genießen.

Mann entspannt - RegelmĂ€ĂŸige Phasen der Entspannung helfen dem Körper dabei, Stresshormone abzubauen und negative Auswirkungen zu verhindern. © cherryandbees – 294577794 / Adobe Stock

Stress-Management

Wie schĂ€dlich sich Stress auf die Gesundheit und Psyche auswirkt, wurde lange geahnt, wird aber in den letzten Jahren besonders deutlich untersucht. Doch was ist Stress eigentlich? Biologisch bedeutet Stress, dass der Körper in erhöhter Anspannung und Alarmbereitschaft ist, Adrenalin ausschĂŒttet und sich zum Kampf oder zur Flucht bereitmacht. Diese AblĂ€ufe stammen noch aus den AnfĂ€ngen der Menschheit. Heute ist Stress jedoch oft ein Anzeichen fĂŒr hohe oder falsche Belastungen, Anforderungen und Überforderungen.

HĂ€lt der gestresste Zustand ĂŒber lĂ€ngere Zeit an, hat das Folgen:

  • Kreislauf: Dauerhafter Stress kann hohen Blutdruck, Herzinfarkte und SchlaganfĂ€lle verursachen. Sind Arterien bereits vorgeschĂ€digt, halten sie dem erhöhten Blutdruck nicht stand.
  • Nebeneffekte: Zudem hat chronischer Stress Nebeneffekten wie minderwertigem Schlaf und Gereiztheit und endet nicht selten in falschen Entlastungsversuchen: Frustessen, vermehrter Nikotinkonsum sowie der Konsum von Alkohol und Drogen.
  • Psyche: Wer permanent gestresst ist, kann außerdem psychische Erkrankungen davontragen. Dazu gehören das Burnout-Syndrom, Depressionen sowie Angst- und PanikzustĂ€nde.

Ein gutes Stress-Management ist somit eine wichtige Form der PrĂ€vention. Ziel ist es, bewusst Phasen der Entspannung in den Alltag zu integrieren. Viele Menschen nutzen dafĂŒr Techniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung. Außerdem hilft es, Aufgaben zu delegieren oder abzulehnen, sich zu bewegen, in Ruhe in den Tag zu starten oder einem Hobby nachzugehen. Wichtig ist jedoch immer, den Stressauslöser zu finden und daran zu arbeiten.

Symptome, Ursachen und Risikofaktoren

Viele Menschen fĂŒrchten sich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Sorge ist berechtigt, denn im schlimmsten Fall fĂŒhrt eine Erkrankung zum Tod. Daher ist es wichtig, die Risikofaktoren, Ursachen sowie die Symptome zu kennen.

Wichtige verÀnderbare und vermeidbare Risikofaktoren

Die prĂ€ventiven Maßnahmen lassen bereits vermuten, welche Risikofaktoren verĂ€nderbar und vermeidbar sind. Grundlegend geht es um:

  • Übergewicht: Deutliches Übergewicht schĂ€digt den gesamten Körper. Es geht oft mit Einlagerungen in den Arterien und hohem Blutdruck einher, sodass das Herz-Kreislauf-System noch stĂ€rker geschĂ€digt wird.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde Bewegung fĂŒhrt nicht nur zu Übergewicht, sondern belastet auch das Herz-Kreislauf-System, weil es nicht trainiert wird. Doch Vorsicht: Wer bereits unter hohem Gewicht leidet und untrainiert ist, muss die Bewegung mit Bedacht angehen.
  • Alkohol: Der regelmĂ€ĂŸige Alkoholkonsum schĂ€digt den gesamten Körper. Unter anderem greift er die Herzzellen an und schwĂ€cht somit eines der wichtigsten Organe.
  • Rauchen: Dass das Laster ungesund ist, ist bekannt. Nikotin ist ein Nervengift und schĂ€digt Zellen, die Schadstoffe aus Tabakzigaretten lagern sich nicht nur in der Lunge ab, sie fĂŒhren auch zu verengten BlutgefĂ€ĂŸen. Verdampfter Tabak oder Liquids sind im Vergleich zur Tabakzigarette wohl weniger schĂ€dlich, doch ist die beste PrĂ€vention, ganz auf das Rauchen zu verzichten.
Arterienverkalkung - Eine Arterienverkalkung hat zur Folge, dass das Blut nicht mehr richtig fließen kann. © Christoph Burgstedt – 237633120 / Adobe Stock

Ursachen fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Es gibt durchaus angeborene oder genetische SchwÀchen des Herz-Kreislauf-Systems. Traten in der Familie bereits deutliche Erkrankungen auf, so steigt die Gefahr, selbst davon betroffen zu sein. Die Ursachen finden sich meist im folgenden Bereich:

  • Bluthochdruck: Ein erhöhter Blutdruck strapaziert das Herz und die Adern. Das Blut wird mit hohem Druck durch die Arterien gepumpt, was diese auf Dauer schĂ€digt.
  • Arterienverkalkung: Ablagerungen an den InnenwĂ€nden von Arterien verhalten sich Ă€hnlich wie Ablagerungen im Abwasserrohr: Das Blut muss mit höherer Kraft durch die EngpĂ€sse gepresst werden, wĂ€hrend sich immer weitere Partikel an den Engstellen ablegen. Im Endeffekt verstopft die Arterie. Bei kleineren BlutgefĂ€ĂŸen kann der Körper das noch halbwegs kompensieren, doch gerade bei einer Verstopfung der HerzkranzgefĂ€ĂŸe steigt das Risiko fĂŒr einen Herzinfarkt.
Frau fasst sich ans Herz - Herzinfarkte gehören zu den hĂ€ufigsten Todesursachen in Deutschland – umso wichtiger ist es, die Symptome frĂŒhzeitig zu erkennen.

© 琹äčŸ æ ‚ – 553645914 / Adobe Stock

Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten

Ein großes Problem der Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems liegt darin, dass die Symptome oft nicht eindeutig oder direkt zuzuordnen sind. Zudem unterscheiden sich die Symptome teils deutlich nach Geschlecht.

So weist sich ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) bei einem Mann mit ganz anderen Anzeichen aus als bei der Frau: Atemnot, Druckgefühl und Schmerzen im linken Arm sind bei Männern typisch. Frauen haben teils Schmerzen im unteren Rücken oder Schmerzen im Oberbauch.

Allgemein gibt es folgende Symptome:

  • Brustschmerzen: Auch das Engegefühl gehört dazu.
  • Atemnot: Sie tritt oft in Verbindung mit Schwindel auf.
  • Herzbeschwerden: Dazu gehören Herzstolpern, Herzrasen und Kreislaufprobleme.
  • Körperliche Anzeichen: Das umfasst geschwollene Beine oder Füße (wobei besonders einseitige Schwellungen auf einen Herzfehler hindeuten), Ohnmacht, Schwitzen oder Frieren sowie Kopfschmerzen.

Aber auch wenig eindeutige Anzeichen wie das vermehrte nächtliche Wasserlassen, andauernde Müdigkeit oder kalte Hände und Füße gelten als Symptome.

Da viele Anzeichen im Alltag schnell übersehen werden, da schließlich jeder schon einmal Schwindelgefühle oder Kreislaufprobleme hatte, sollte mindestens einmal jährlich eine umfassende Vorsorgeuntersuchung stattfinden.

Über ein Blutbild lassen sich Gefahrenpotenziale gut eruieren. Ist beispielsweise der Wert des schlechten Cholesterins deutlich überhöht oder der Sauerstoffgehalt im Blut zu gering, ist das bereits ein wichtiger Anhaltspunkt. Wer sich fühlt, als stolpere das Herz, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen und das abklären lassen. Mittels Langzeit-EKG und weiteren Untersuchungen lassen sich die ärgsten Probleme meist schon frühzeitig erkennen und Schlimmeres verhindern.

Der Notarzt ist in folgenden Fällen immer zu rufen, wobei es hier wiederum geschlechtsspezifische Unterschiede gibt:

  • Mann: Männer klagen oft über einen sehr plötzlich einsetzenden und starken Brustschmerz, der länger als fünf Minuten andauert und gerne in den linken Arm, teils auch in den oberen Rücken ausstrahlt. Der Brustkorb fühlt sich eingeschnürt an.
  • Frau: Kommt es zu einem Druck- oder Engegefühl in der Brust, Atemnot, gepaart mit Schweißausbrüchen, Rücken- und Oberbauchschmerzen oder gar Erbrechen und Übelkeit, ist immer an einen Herzinfarkt zu denken. Das gilt insbesondere für Frauen nach der Menopause. Herzinfarkte treten bei Frauen oft erst im späteren Lebensalter auf.

Fazit: Präventiv statt reaktiv

Das Herz-Kreislauf-System ist ein kleines Wunderwerk, dabei spüren wir von ihm wenig, solange es gut funktioniert. Damit das so bleibt, sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden. Die gesunde Lebensweise mit gutem, abwechslungsreichem Essen und viel Bewegung ist dafür ein guter Anfang, um die Risikofaktoren abzumildern.

Kommt es jedoch zu Symptomen, vor allem wiederholt, so sollten diese unbedingt abgeklärt werden. Bei Symptomen, die auch nur entfernt an einen Herzinfarkt erinnern, ist schnelles Handeln das oberste Gebot, um einen möglichen tödlichen Ausgang zu verhindern.

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Gastartikel können auch Links zu Webseiten von Dritten enthalten, die keine Quellen darstellen.

Kurt Weber
Gastautor

Kurt Weber arbeitet als freiberuflicher Medizin-Redakteur und schreibt Fachartikel zu Themen aus dem Gesundheitsbereich.

Letztes Update

10.01.2023

Anzeige

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden