Grundlagen
Beim vorzeitigen Samenerguss (Ejaculatio praecox) handelt es sich um eine weit verbreitete und wenig verstandene sexuelle Störung, wodurch Betroffene oft Intimität sowie Sexualität vermeiden. Der Begriff Ejacuatio praecox stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „frühzeitiges Auswerfen”.
Nach der international gültigen ICD-10 Krankheitsklassifikation handelt es sich beim vorzeitigen Samenerguss um die Unfähigkeit, den Samenerguss so zu kontrollieren, um beiden Partnern einen zufriedenstellenden Geschlechtsverkehr zu ermöglichen. Die Ejakulation erfolgt dabei bei mehr als 75 % der Betroffenen bereits vor oder während der Penetration.
Die Erkrankung kann in eine primäre und eine sekundäre Form eingeteilt werden:
Der primäre vorzeitige Samenerguss besteht bei Erstdiagnose durch eine Urologin oder einen Urologen meist schon lange Zeit. Er ist angeboren beziehungsweise war bei Betroffenen schon immer eine intravaginale Ejakulationszeit von unter einer Minute vorhanden.
Die sekundäre Form der Erkrankung entsteht aufgrund von unterschiedlichen Ursachen wie beispielsweise hormonellen Veränderungen oder auch Veränderungen am Penis. Diese Form wird oftmals von Erektionsproblemen (Erektile Dysfunktion) begleitet.
Eine große Rolle beim vorzeitigen Samenerguss spielt das individuelle psychosexuelle Wohlbefinden. Die durchschnittliche intravaginale Ejakulationszeit von Männern über alle Altersklassen verteilt beträgt im Durchschnitt 7 Minuten.