Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen
Internationale Klassifikation (ICD) H92.-

Grundlagen

Ohrenschmerzen können zahlreiche Ursachen zugrunde liegen, wie beispielsweise bakterielle oder virale Entzündungen, Verletzungen oder Tumore. Die Ohrenschmerzen strahlen direkt vom Ohr aus, falls die Ohrmuschel, das Trommelfell, der Gehörgang oder das Mittelohr von einer Erkrankung betroffen sind.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Ohrenschmerzen durch Erkrankungen in folgenden Körperbereichen entstehen können:

  • Kiefergelenk
  • Zähne
  • Parotis (Ohrspeicheldrüse)
  • Mund- /Rachenbereich

Ursachen

Die Symptome variieren, je nachdem wodurch die Ohrenschmerzen ausgelöst werden:

Ohrenschmerzen, die am Ohr selbst ausgelöst werden

Durch eine Entzündung der Ohrmuschel können starke Ohrenschmerzen verursacht werden, die durch den Arzt abgeklärt und behandelt werden sollten. Auch Verletzungen des Ohres wie beispielsweise ein Hämatom (Bluterguss) oder eine Riss-Quetsch-Wunde sollten unbedingt ärztlich behandelt werden, um die Gefahr einer Infektion des Ohrknorpels zu bannen.

Ebenso kann ein Verschluss des Gehörgangs durch Ohrenschmalz oder durch einen Fremdkörper der Grund von Ohrenschmerzen sein. Dabei machen sich zusätzlich ein Fremdkörpergefühl und vor allem eine Verminderung des Hörvermögens bemerkbar.

Eine Verletzung des Trommelfells äußert sich durch starke, schlagartig auftretende Ohrenschmerzen. Zudem tritt häufig Blut oder Flüssigkeit aus dem Gehörgang aus. Die Trommelfellverletzung kann in Verbindung mit Hörverlust, Ohrgeräuschen und Schwindel auftreten.

Eine weitere Möglichkeit für Ohrenschmerzen wäre eine akute Mittelohrentzündung (fachsprachlich Otitis media) , die sich durch plötzlich auftretenden stechenden Ohrenschmerz, einem Klopfen im Ohr, einer Hörverminderung sowie mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl äußert.

Ohrenschmerzen aufgrund anderer Ursachen

In manchen Fällen können Ohrenschmerzen als Folge von Zahnschmerzen bei Zahn- oder Kieferentzündungen auftreten. Ebenso können Fehlstellungen der Zähne oder Kiefergelenksbeschwerden Auslöser der Ohrenschmerzen sein.

Des weiteren können bei einer bakteriellen Gaumenmandelentzündung (fachsprachlich Tonsillitis) stechende Schmerzen auftreten, die bis zu den Ohren hin ausstrahlen.

Bei einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse (beispielsweise bei Mumps) tritt häufig eine ein- bzw. beidseitige schmerzende Schwellung der Speicheldrüse auf, welche zu Ohrenschmerzen führen kann.

Diagnose

Zusätzlich zur Anamnese (ärztliches Gespräch) ist oftmals eine Untersuchung durch den Hals-Nasen-Ohren-Arzt hilfreich um die exakte Ursache der Ohrenschmerzen zu evaluieren. Dabei werden folgende Untersuchungspraktiken angewandt:

  • Inspektion des äußeren Ohres: Betrachtung der Ohrmuschel, des Trommelfells und des äußeren Gehörgangs
  • Ohrenspiegelung (Otoskopie): mittels der Ohrenspiegelung können der äußere Gehörgang sowie das Trommelfell untersucht werden
  • Tubenfunktionsprüfungen: dabei wird die Durchgängigkeit der Eustachischen Röhre (Tuba auditiva, Ohrtrompete) überprüft
  • Audiometrie: Durchführung unterschiedlicher Hörtests
  • Röntgen-Untersuchung

Falls trotz dieser Untersuchungen keine Ursache für die Ohrenschmerzen diagnostiziert werden kann, wird nach anderen Schmerzauslösern wie beispielsweise einer Zahnerkrankung gesucht.

Therapie

Die Art der Behandlung richtet sich nach der Ursache der Ohrenschmerzen:

Entzündungen im Bereich der Ohrmuschel

Ohrenschmerzen, die durch Entzündungen im Bereich der Ohrmuscheln ausgelöst werden, können lokal behandelt werden. Dabei werden beispielsweise entzündungshemmende Cremes oder Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Bei schweren Entzündungen kann auch eine Antibiotika-Therapie notwendig werden.

Ohrenschmalzpfropf

Falls die Ohrenschmerzen durch einen Ohrenschmalzpfropf verursacht werden, kann dieser durch den Arzt mittels bestimmter Instrumente (beispielsweise Sauger, Spritzen für Ohrenspülungen) entfernt werden. Wattestäbchen sollten nicht verwendet werden, da dadurch das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang geschoben wird, wodurch das Trommelfell beschädigt werden könnte.

Fremdkörper

Sind Fremdkörper die Ursache von Ohrenschmerzen, sollten diese immer durch den Arzt entfernt werden.

Verletzung des Trommelfells

In den meisten Fällen heilt eine Verletzung des Trommelfells innerhalb von 14 Tagen von selbst ab. Es ist jedoch empfehlenswert, den Heilungsprozess durch eine äußere Schienung des Trommelfells mit einer Folie aus Silikon zu unterstützen. Für den Fall, dass das Loch im Trommelfell dennoch nicht innerhalb von zwei Monaten ausheilt und sich schließt, kann operativ ein künstliches Trommelfell implantiert werden.

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Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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