Sertralin

Sertralin

Grundlagen

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Klasse der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Es wird zur Behandlung von depressiven Störungen, Zwangsstörungen, Panikstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, prÀmenstrueller Dysphorie und sozialer Angststörung eingesetzt. Sertralin wird normalerweise oral verabreicht und ist nur gegen Rezept erhÀltlich.

Medikamente mit Sertralin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
ZoloftÂź, Filmtabletten Sertralin Viatris Pharma GmbH
Sertralin-TevaÂź Medika Sertralin TEVA PHARMA
Sertralin Spirig HCÂź, Filmtabletten Sertralin Spirig HealthCare AG
Sertralin SandozÂź eco Sertralin Sandoz Pharmaceuticals AG
Sertralin Viatris, Filmtabletten Sertralin Viatris Pharma GmbH

Wirkung

Pharmakodynamik

Sertralin wirkt als potenter Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Indem es die Wiederaufnahme von Serotonin hemmt, erhöht Sertralin die extrazellulĂ€ren Serotoninspiegel und steigert dadurch die serotonerge Neurotransmission im Gehirn. Dieser Mechanismus ist fĂŒr die antidepressive Wirkung verantwortlich.

Pharmakokinetik

Sertralin wird bei oraler Einnahme langsam resorbiert und erreicht seine maximale Konzentration im Plasma 4 bis 6 Stunden nach der Applikation. Im Blut ist es zu 98,5 % an Plasmaproteine gebunden und hat eine Halbwertszeit von 25 bis 26 Stunden. Sertralin wird in der Leber durch Demethylierung inaktiviert. Sertralin wird durch mehrere Cytochrom-450-Isoformen metabolisiert: CYP2D6, CYP2C9, CYP2B6, CYP2C19 und CYP3A4. 

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Im Vergleich zu anderen SSRIs ist Sertralin tendenziell mit einer höheren Rate an psychiatrischen Nebenwirkungen und Durchfall verbunden. 

HÀufig und sehr hÀufig auftretende Nebenwirkungen:

  • Schlaflosigkeit
  • SchlĂ€frigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Störungen des Magen-Darm-Systems
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Mundtrockenheit
  • Ejakulationsstörungen
  • NervositĂ€t
  • Schwitzen 
  • Zittern
  • Hautausschlag
  • Erbrechen
  • Dyspepsie
  • sexuelle Funktionsstörungen
  • Hitzewallungen
  • Miktionsstörungen
  • Herzklopfen
  • Schmerzen in der Brust

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte,oral): 840 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code N06AB06
Summenformel C17H17Cl2N
Molare Masse (g·mol−1) 306,23
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,353
Schmelzpunkt (°C) 290–291
Siedepunkt (°C) 416,3
PKS Wert 9.48
CAS-Nummer 79617-96-2
PUB-Nummer 5203
Drugbank ID DB01104

Quellenangaben

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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