Pyrantel

Pyrantel

Grundlagen

Pyrantel ist ein Pyrimidin-Derivat und Anthelminthikum zur oralen Behandlung verschiedener parasitÀrer Wurminfektionen wie Ascariasis, Hakenwurm-Infektionen, Enterobiasis, Trichostrongyliasis und Trichinellose. Als Humanarzneimittel wird der Wirkstoff als Salz formultiert (Pamoat oder Embonat) meist in Suspensionen oder Kautabletten verabreicht. Pyrantel wird hÀufig auch in der VeterinÀrmedizin zur Entwurmung eingesetzt.

Pyrantel wurde erstmals 1965 von Forschern der Firma Pfizer beschrieben, die auf der Suche nach zyklischen Amidinen mit geeigneten pharmakokinetischen Eigenschaften (insbesondere der Wirkdauer) fĂŒr die Verwendung als Anthelminthikum waren. Pyrantel ist Teil der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Medikamente mit Pyrantel

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
CobantrilÂź Pyrantel Perrigo Schweiz AG

Wirkung

Pharmakodynamik

Pyrantel wirkt als depolarisierender neuromuskulĂ€rer Blocker und bewirkt dadurch eine plötzliche Kontraktion und anschließende LĂ€hmung der Parasiten. Dies hat zur Folge, dass der Wurm seinen Halt an der Darmwand verliert und auf natĂŒrlichem Wege aus dem System ausgeschieden wird. Pyrantel wird als Arzneimittel immer in Form des Salzes Pyrantelpamoat oder -embonat verabreicht, wodurch es im menschlichen Darm nur sehr schlecht aufgenommen werden kann. Aufgrund der niedrigen Resorption und der geringen Dosierung gilt Pyrantel fĂŒr den Menschen als weitgehend sicher.

Pharmakokinetik

Pyrantel wird vom menschlichen Magen-Darm-Trakt nur in sehr geringem Maße resorbiert. Etwa 50 % der oralen Dosis werden unverĂ€ndert mit dem Stuhl ausgeschieden. Etwa 7 % der eingenommenen Dosis werden resorbiert und als unverĂ€nderter Wirkstoff und Metaboliten im Urin ausgeschieden

Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Einnahme mit Piperazin kann die Wirkung von Pyrantel abschwÀchen.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Da der Wirkstoff nur in sehr geringem Ausmaß resorbiert wird, sind Nebenwirkungen nach der Einnahme selten. 

Mögliche Nebenwirkungen umfassen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • SchwindelgefĂŒhl

Toxikologische Daten

LD50, oral, Ratte: 535 mg/kg

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code P02CC01
Summenformel C11H14N2S
Molare Masse (g·mol−1) 206.31
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 178.5
CAS-Nummer 15686-83-6
PUB-Nummer 708857
Drugbank ID DB11156

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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