Ofloxacin

Ofloxacin

Grundlagen

Ofloxacin ist ein Antibiotikum, das zur Behandlung von bakteriellen Infektionen in vielen Teilen des Körpers, einschließlich der Atemwege, der Niere, der Haut, des Weichgewebes und der Harnwege, verwendet wird.
Es wird weitgehend äußerlich als Augen- und Ohrentropfen eingesetzt.

Medikamente mit Ofloxacin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Tarivid® Ofloxacin Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Floxal® Augentropfen Ofloxacin Bausch & Lomb Swiss AG
Floxal® Augentropfen UD Ofloxacin Bausch & Lomb Swiss AG

Wirkung

Pharmakodynamik

Ofloxacin ist ein Breitbandantibiotikum, das sowohl gegen grampositive als auch gramnegative Bakterien wirkt. Seine Wirkungsweise hängt von der Blockierung der bakteriellen DNA-Replikation (Verdopplung) ab, indem es sich selbst an ein Enzym namens DNA-Gyrase bindet. Dieses Enzym ermöglicht das Aufdrehen der DNA-Doppelhelix, was erforderlich ist, um sie in zwei zu replizieren.
Das Medikament hat eine 100-mal höhere Affinität für die bakterielle DNA-Gyrase als für die von Säugetieren.

Pharmakokinetik

Die Bioverfügbarkeit in der Tablettenformulierung beträgt etwa 98%.
32% des Medikaments werden an Plasmaproteine gebunden.
Das Arzneimittel wird hauptsächlich renal ausgeschieden, wobei zwischen 65% und 80% einer verabreichten oralen Ofloxacin-Dosis innerhalb von 48 Stunden nach der Einnahme unverändert über den Urin ausgeschieden werden. Etwa 4-8 % einer Ofloxacin-Dosis werden mit den Fäzes ausgeschieden, das Arzneimittel unterliegt nur einer minimalen biliären Ausscheidung.

Wechselwirkungen

Ofloxacin kann mit anderen Arzneistoffen wechselwirken. Die gleichzeitige Verabreichung einiger Fluorchinolon-Antiinfektiva (z. B. Ciprofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin) bei Patienten, die Theophyllin einnehmen, kann zu höheren und verlängerten Serum-Theophyllin-Konzentrationen führen und erhöht möglicherweise das Risiko von Theophyllin-bedingten Nebenwirkungen. Das Ausmaß dieser Wechselwirkung variiert beträchtlich zwischen den im Handel erhältlichen Fluorchinolonen; die Wirkung ist bei Norfloxacin oder Ofloxacin weniger ausgeprägt als bei Ciprofloxacin.

Durch die gleichzeitige Einnahme eines Fluorchinolons mit Fenbufen (ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Mittel) kann sich das Risiko einer ZNS-Stimulation (z. B. Krampfanfälle) erhöhen.

Orale Multivitamin- und Mineralstoffzusätze, die z.B. Eisen oder Zink enthalten, können die orale Absorption von Ofloxacin verringern, was zu erniedrigten Serumkonzentrationen des Chinolons führt. Daher sollten diese Multivitamine und/oder Mineralstoffzusätze nicht gleichzeitig mit oder innerhalb von 2 Stunden nach einer Ofloxacin-Dosis eingenommen werden.

Zudem sollte das Arzneimittel möglichst nicht gemeinsam mit koffeinhaltigen Getränken oder Lebensmitteln eingenommen werden.

Toxizität

Nebenwirkungen

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören lokale Reaktionen wie Stechen, Schmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen und selten Ablagerungen.
Möglich, aber selten, sind systemische Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sowie Geruchs- und Geschmacksstörungen.

Bei 1 bis 2 % der mit Ofloxacin behandelten Patienten treten leichte Erhöhungen des ALT- und des alkalischen Phosphatasespiegel auf. Diese meist asymptomatischen Begleiterscheinungen klingen von selbst bei Fortsetzung der Therapie ab.

In seltenen Fällen wurde Ofloxacin mit akuten Leberschäden in Verbindung gebracht.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): 5450 mg/kg

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code J01MA01, S01AE01, S02AA16
Summenformel C18H20FN3O4
Molare Masse (g·mol−1) 361,4
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 254
PKS Wert 5,35
CAS-Nummer 82419-36-1
PUB-Nummer 4583
Drugbank ID DB01165

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden