Mupirocin

Mupirocin

Grundlagen

Mupirocin ist ein Wirkstoff zur Behandlung von bakteriellen Infektionen der Haut. Er gehört zur Gruppe der Antibiotika und wirkt hauptsächlich gegen Staphylokokken und Streptokokken. Mupirocin ist ein Stoffwechselprodukt von Pseudomonas fluorescens, einem Bakterium. Es wird über Fermentation industriell hergestellt. Mupirocin zählt zu den Breitbandantibiotika und wirkt gegen grampositive Bakterien und einige gramnegative Bakterien. Es kommt zu keinen Kreuzresistenzen, was ein großer Vorteil von Mupirocin gegenüber anderen Antibiotika ist. Es ist in Form von Cremen, Salben und Nasensalben auf dem Markt, liegt in Medikamenten als Mupirocin-Calcium vor und ist ein weißes Pulver, das nur sehr schwer in Wasser löslich ist. 

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Mupirocin

Medikamente mit Mupirocin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Bactroban Crème/Salbe Mupirocin GlaxoSmithKline AG
Bactroban™ Nasal Mupirocin GlaxoSmithKline AG

Wirkung

Mupirocin wirkt, indem es an die bakterielle Isoleucyl-tRNA-Synthase bindet. Dieses Enzym ist für die Umwandlung der Aminosäure Isoleucin und der transfer-RNA (tRNA) in Isoleucyl-tRNA verantwortlich. Wird dieses Enzym nun gehemmt, kommt es zur verminderten Proteinproduktion bei den Bakterien und somit zur Wachstumshemmung dieser. In geringen Dosen ist Mupirocin bakteriostatisch, das heißt, dass es zum Wachstumsstopp der Bakterien kommt. In höheren Dosen tötet das Antibiotikum 90-99% der Bakterien in einem Zeitraum von 24 Stunden. 

Da Mupirocin nur topisch (also lokal auf der Haut) wirkt, kommt es nur zu sehr minimaler Aufnahme in den Körper. Bei schwer beschädigter Haut kann die systemische Aufnahme (Aufnahme in den Blutkreislauf) wesentlich höher ausfallen, sodass systemische Nebenwirkungen auftreten können. 

Dosierung

Nehmen Sie Mupirocin  immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Mupirocin wird üblicherweise 3 mal täglich 10 Tage lang auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Wichtig ist, sich vor und nach jeder Anwendung gründlich die Hände zu waschen. 

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • schweren allergischen Reaktionen mit Nesselausschlag, Schwellungen und Ohnmacht
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut
  • Reaktionen der Nasenschleimhaut

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Mupirocin sollte nicht mit anderen Wirkstoffen vermischt aufgetragen werden

Gegenanzeigen

Mupirocin darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

  • bei Allergie gegen Mupirocin

Altersbeschränkung

Mupirocin kann ab 1 Jahr angewendet werden. 

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft sollte Mupirocin nur nach Absprache mit Ihrem Arzt angewendet werden. 

Es kann in der Schwangerschaft zur Bekämpfung des MRSA angewendet werden. Bei anderen Hautinfektionen sollten andere Antibiotika, die besser erprobt sind, angewendet werden. 

In der Stillzeit sollte Mupirocin nur nach Absprache mit Ihrem Arzt angewendet werden. 

Es ist nicht bekannt ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, da er aber nur lokal auf der Haut angewendet wird, scheint das Risiko für den Säugling sehr unwahrscheinlich zu sein. Direkter Kontakt mit der betroffenen Stelle sollte aber auf jeden Fall vermieden werden.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code D06AX09, R01AX06
Summenformel C26H44O9
Molare Masse (g·mol−1) 500,622
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,2
Schmelzpunkt (°C) 77-78
Siedepunkt (°C) 672,3
PKS Wert 4,83
CAS-Nummer 12650-69-0
PUB-Nummer 446596
Drugbank ID DB00410

Redaktionelle Grundsätze

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Thomas Hofko

Thomas Hofko
Autor

Thomas Hofko befindet sich im letzten Drittel seines Bachelorstudiums der Pharmazie und ist Autor und Lektor für pharmazeutische Themen. Er interessiert sich besonders für die Bereiche Klinische Pharmazie und Phytopharmazie.

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