Losartan

Losartan

Grundlagen

Losartan ist ein Medikament aus der Gruppe der AT1-Rezeptor-Antagonisten, die auch als Sartane bezeichnet werden. Es wird unter anderem zur Therapie von Bluthochdruck, chronischer Herzmuskelschwäche und Nierenerkrankungen, die durch Bluthochdruck oder Diabetes entstanden sind, eingesetzt.

Medikamente mit Losartan

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Losartan-Mepha Lactab® Losartan Mepha Pharma AG
Losartan Streuli® 12,5/25/50/100 Losartan STREULI PHARMA
Co-Losartan Spirig HC® Losartan Hydrochlorothiazid (HCT) Spirig HealthCare AG
Losartan Sandoz® Losartan Sandoz Pharmaceuticals AG
Losartan Zentiva® Losartan Helvepharm AG

Wirkung

Pharmakodynamik
Die Abkürzung „AT1“ steht für Angiotensin-II-Rezeptor Subtyp 1. Losartan und andere Sartane blockieren diesen Rezeptor und verhindert dadurch die Bindung von Angiotensin II. Durch diese Inhibition wird eine Gefäßverengung mit Blutdruckerhöhung und die Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde gestoppt. AT1-Rezeptor-Antagonisten wirken dementsprechend blutdrucksenkend, nephroprotektiv und wirken einem Umbau der Herzmuskulatur entgegen.

Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit nach oraler Aufnahme liegt bei etwa 30 %. Nach der Resorption wird Losartan hepatisch über CYP2C9 zu seinem aktiven Metaboliten umgewandelt, zusätzlich entstehen weitere inaktive Metaboliten. Im Blut liegt das Medikament beinahe komplett an Plasmaproteine wie Albumin gebunden vor. Die Halbwertszeit von Losartan liegt bei etwa ein bis zwei Stunden, die des aktiven Metaboliten bei neun Stunden. Die Ausscheidung erfolgt über die Galle und den Urin.

Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, wie trizyklischen Antidepressiva, Antipsychotika oder Baclofen, kann eine Hypotonie auftreten. Inhibitoren des Enzyms CYP2C9, darunter Fluconazol und Valproat, können die Umwandlung in den aktiven Metaboliten und damit die Wirksamkeit des Medikaments deutlich reduzieren. Eine Hyperkaliämie kann bei paralleler Einnahme von kaliumsparenden Diuretika oder Heparin auftreten.

Toxizität

Nebenwirkungen
Häufig können Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelkrämpfe, Husten oder Müdigkeit auftreten. Selten kann es zu einer Schädigung der Leber kommen. Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen das Angioödem mit Schwellungen im Gesichtsbereich mit Erstickungsgefahr, ebenso wie eine zu starke Blutdrucksenkung oder Nierenschäden.

Toxikologische Daten
Im Tiermodell an Ratten betrug die mittlere letale Dosis 1000 mg pro Kilogramm nach oraler Aufnahme.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code C09CA01
Summenformel C22H23ClN6O
Molare Masse (g·mol−1) 422,92
Dichte (g·cm−3) 1,4
Schmelzpunkt (°C) 178 - 184
Siedepunkt (°C) 682
PKS Wert 7,4; 4,12
CAS-Nummer 114798-26-4
PUB-Nummer 3961
Drugbank ID DB00678

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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