Wann darf Locoid nicht angewendet werden?
Bei bekannter Überempfindlichkeit auf Kortikosteroide oder die in Locoid enthaltenen Hilfsstoffen, bei offenen Wunden und eitrigen Entzündungen wie z.B. Furunkel, Abszesse, Akne, virenbedingte Hauterkrankungen (z.B. Kuhpocken, Windpocken, Herpes, Fieberbläschen, Gürtelrose), Hauttuberkulose, Maselsucht, Impfreaktionen, Hautgeschwüre, Kupferrose und um den Mund herum bestehende Hautentzündung darf Locoid nicht angewendet werden.
Bringen Sie Locoid nie mit den Augen in Berührung.
Wann ist bei der Anwendung von Locoid Vorsicht geboten?
Locoid ist ein stark wirksames Kortikosteroidpräparat. Das Überschreiten der ärztlich verordneten Behandlungsdauer (2-3 Wochen) kann zu Hautschäden führen. Spricht die Hauterkrankung nicht innert einiger Tage auf die Behandlung mit Locoid an oder verschlimmert sich Ihr Zustand, konsultieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Teilen Sie ihm bzw. ihr auch mit, wenn Juckreiz, Rötungen, Bläschen oder stark dünner werdende Haut und Verletzungen auftreten. Wenn Ihre Beschwerden kurz nach Behandlungsende innerhalb von 2 Wochen erneut auftreten, wenden Sie Locoid Creme oder Locoid Crelo Emulsion nicht ohne vorherige ärztliche Konsultation erneut an, ausser Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Sie entsprechend angewiesen. Wenn Ihre Beschwerden nach dem Abklingen wieder auftreten, sollten Sie vor einer Wiederholung der Behandlung ärztlichen Rat einholen, falls die Rötung über den ursprünglich behandelten Bereich hinausgeht und die Haut brennt.
Ein verstärktes Wiederauftreten der Symptome ist möglich, wenn die Behandlung abgebrochen wird. Hauterkrankungen, die durch Mikroorganismen wie Pilze oder Bakterien verursacht sind, werden nie allein mit Kortikosteroid behandelt. Hat Ihnen der Arzt bzw. die Ärztin aus diesem Grund ein zweites Arzneimittel verschrieben, dürfen Sie dieses nicht von sich aus weglassen.
Kortikosteroide können die Anzeichen einer allergischen Reaktion der Haut auf einen der Bestandteile des Arzneimittels verdecken.
Locoid sollte nur auf der Haut wirken. Dass Kortikosteroide durch die Haut in den Kreislauf dringen können, ist aber unvermeidbar. Die Haut im Gesicht und in der Genitalregion reagiert empfindlicher auf Kortikosteroide als andere Hautbereiche. Locoid sollte in diesen Bereichen mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
Kinder und Jugendliche
Da bei Kindern das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpergewicht grösser und die Hautbarriere unreif ist, kann die Aufnahme von Kortikosteroiden, welche auf der Haut angewendet werden, bei Kindern erhöht sein. Eine Unterdrückung des hormonellen Regulationswegs im Zentralnervensystem (Hypophysen-Hypothalamus-Achse) kann bei Kindern rasch (und auch ohne Anwendung von luftundurchlässigen Verbänden) auftreten und zu einer Unterdrückung der Ausscheidung von Wachstumshormonen führen. Daher sollte Locoid bei Kindern und Jugendlichen mit Vorsicht und nur gemäss den Anweisungen des Arztes bzw. der Ärztin angewendet werden. Insbesondere ist bei der Behandlung von Hauterkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern (einschliesslich Windelausschlag) besondere Vorsicht geboten.
Besonders Gesichtshaut, stark behaarte bzw. geschädigte Haut, Hautfalten, offene Wunden, Gelenkbeugen, der Bereich zwischen Fingern bzw. Zehen, Schleimhautregionen oder der Intimbereich sollten deshalb sparsam mit kortikoidhaltigen Arzneimitteln behandelt werden.
Locoid darf nicht in Augennähe angewendet werden. Jeglicher Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.
Die Hände müssen nach jeder Anwendung gewaschen werden, ausser Locoid wird zur Behandlung der Hände angewendet.
Aus demselben Grund ist Locoid nicht unter luftundurchlässigen Verbänden (Okklusivverbänden), auf grossen Oberflächen oder bei Kindern ohne ärztliche Kontrolle anzuwenden. Festsitzende Windeln oder Plastikhöschen begünstigen die Aufnahme des Locoid-Wirkstoffs in die Blutbahn. Deshalb sollte man auf Stoffwindeln zurückgreifen.
Locoid wird für eine vom Arzt bzw. von der Ärztin diagnostizierte Hauterkrankung angewendet. Daher darf es nicht bei anderen späteren Hautleiden verwendet werden. Geben Sie Locoid nie einer anderen Person weiter.
Locoid Crème und Locoid Crelo Emulsion enthalten Butylparahydroxybenzoat und Propylparahydroxybenzoat, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können, sowie Cetostearylalkohol, welcher lokale Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen kann.
Locoid Crelo Emulsion enthält Butylhydroxytoluol (E321), welches lokale Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen kann.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
-an anderen Krankheiten leiden,
-Allergien haben oder
-andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Locoid während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Schwangerschaft
Locoid darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheidet, dass dies absolut unerlässlich ist. Auf jeden Fall sollten Sie den Arzt bzw. die Ärztin vor der Behandlung auf die Schwangerschaft hinweisen. Teilen Sie ihm bzw. ihr ebenfalls mit, wenn Sie während der Behandlung schwanger werden.
Stillzeit
Locoid darf nicht während der Stillzeit angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheidet, dass dies absolut unerlässlich ist. Falls eine Anwendung unerlässlich ist, sollte Locoid nicht im Bereich der Brüste appliziert werden und ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.