Wann darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht angewendet werden?
Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat darf nicht angewendet werden:
- bei Überempfindlichkeit auf Povidon-Iod, Iod oder einen anderen Inhaltsstoff,
- bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer anderen bestehenden Erkrankung der Schilddrüse,
- bei Dermatitis herpetiformis Duhring (sehr seltene, herpesähnliche Hauterkrankung),
- bei Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten,
- vor und bis zum Abschluss einer Untersuchung oder Behandlung der Schilddrüse mit markiertem Iod (Radio-Iod-Anwendung). Durch Povidon-Iod kann die Iod-Aufnahme der Schilddrüse beeinflusst werden, dies kann unter der Behandlung mit Betadine zu Störungen von diagnostischen Untersuchungen der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie, Bestimmung des an Proteine gebundenen Iods, Radio-Iod-Diagnostik) führen und eine geplante Radio-Iod-Therapie unmöglich machen. Bis zur Anwendung von Radio-Iod sollte ein Abstand von mindestens 1–2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Betadine eingehalten werden;
- von Kindern unter 6 Jahren, da ihnen die Fähigkeit zum Gurgeln fehlt und die Gefahr des Verschluckens besteht.
Wann ist bei der Anwendung von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat Vorsicht geboten?
Betadine sollte bei Schilddrüsenvergrösserungen oder -knoten oder anderen nicht-akuten Erkrankungen der Schilddrüse nur auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin über längere Zeit (z.B. länger als 14 Tage) bzw. grossflächig (z.B. mehr als 10% der Körperoberfläche) angewendet werden. Auch nach Beendigung der Behandlung (bis zu 3 Monate) ist auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion zu achten und falls angezeigt die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
Betadine darf bei Kindern nur angewendet werden, wenn das Kind das Mundspülen und Gurgeln richtig ausführen kann und die Spüllösung nicht verschluckt wird. Die Spüllösung ist nach der Anwendung auszuspucken. Jede Einnahme von Betadine durch ein Kind ist absolut zu vermeiden. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion kann notwendig sein.
Bei stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (metabolischer Azidose) und Nierenversagen sollte Betadine nicht angewendet bzw. die Behandlung abgebrochen werden.
Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat soll nicht verschluckt werden. Jede Einnahme durch ein Kind ist absolut zu vermeiden.
Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat sollte nicht gleichzeitig mit anderen Gurgelmitteln angewendet werden.
Betadine darf nicht gleichzeitig mit bzw. kurzfristig nach enzymatischen Wundbehandlungsmitteln oder Desinfektionsmitteln, die Silbersulfadiazin, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin enthalten, angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommt.
Betadine darf nicht gleichzeitig mit oder kurzfristig nach quecksilberhaltigen Desinfektionsmitteln angewendet werden, da sich unter Umständen aus Iod und Quecksilber ein Stoff bilden kann, der die Haut schädigt.
Betadine nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar nach Anwendung von Octenidin-haltigen Desinfektionsmitteln auf denselben oder benachbarten Stellen anwenden, da es dabei anderenfalls zu vorübergehenden dunklen Verfärbungen kommen kann.
Wenn Sie mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten Sie eine längerfristige bzw. grossflächige Anwendung von Betadine vermeiden, da aufgenommenes Iod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
In der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollten Sie Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nur auf ärztliche Verordnung anwenden und auf das absolute Minimum beschränken. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beim Neugeborenen bzw. Säugling kann erforderlich sein. Eine versehentliche Aufnahme von Betadine durch den Säugling über den Mund durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle der stillenden Mutter muss vermieden werden. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, falls Sie schwanger sind oder stillen.