Wirkstoff(e) Methionin (Aminosäure)
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Mepha Pharma AG
Suchtgift Nein
ATC Code V03AB26
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Alle übrigen therapeutischen Mittel

Zulassungsinhaber

Mepha Pharma AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Acimethin ist ein Arzneimittel zur Ansäuerung des Harns, das auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen wird.

Viele Bakterien sind in der Lage, den Urin alkalisch werden zu lassen und können sich dadurch günstige Wachstumsbedingungen schaffen.

Der ansäuernde Effekt der natürlichen Aminosäure L-Methionin bewirkt eine Ansäuerung des alkalischen Urins und somit eine Wiederherstellung des Normalbereichs. Der Normalbereich des Urins liegt im sauren Bereich und wird als pH-Wert gemessen. Dieser sollte zwischen 5,4 und 6,2 liegen. Damit wird das Wachstum der Bakterien gehemmt.

Ausserdem können wiederkehrende Infektionen der Harnwege vermindert werden. Die Harnansäuerung mit Acimethin verbessert auch die Löslichkeit von Phosphatharnsteinen und ist ein wesentliches Prinzip zur Vermeidung von Steinneubildung.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Die Wirkung von Acimethin kann unter Umständen verzögert, d.h. erst 5-6 Tage nach Therapiebeginn eintreten.

Eine intensive Durchspülung der Harnwege durch Erhöhung der Trinkmenge (2–3 Liter/Tag) unterstützt die Therapie mit Acimethin. Erfordert die Schwere der Harnwegsinfektion die Gabe bestimmter Antibiotika bzw. Chemotherapeutika, so kann die zusätzliche Einnahme von Acimethin deren Wirkung noch steigern.

Bei Langzeitanwendung von L-Methionin ist auf eine ausreichende nutritive Versorgung mit B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B6 und Folsäure, zu achten.

Ein bestehender Mangel an diesen Vitaminen sollte gegebenenfalls ausgeglichen werden.

Erfahrungen zur Anwendung bei Kindern liegen nicht vor.

Wann ist bei der Einnahme von Acimethin Vorsicht geboten?

Bei azidosegefährdeten Patienten (Neigung zur Übersäuerung des Blutes), sollte die langfristige Behandlung mit Acimethin unter regelmässiger Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes erfolgen.

Die Wirkung gewisser Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit, die den Wirkstoff «Levodopa» enthalten, kann durch die gleichzeitige Einnahme von Acimethin abgeschwächt werden.

Bei einem Mangel an Folsäure, Vitamin B2, B6 und/oder B12 kann es unter der Behandlung mit

Acimethin zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels kommen. Ein vermehrtes Auftreten von Homocystein im Blut gilt als unabhängiger Risikofaktor für die zur «Verkalkung» führenden Wandveränderungen der Blutgefässe. Bei Langzeitanwendung von Acimethin ist daher auf eine ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B6 und Folsäure zu achten. Gegebenenfalls sollte eine ergänzende Einnahme dieser Vitamine erfolgen.

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kann der Homocysteinplasmaspiegel erhöht sein. Deshalb ist vor einer Behandlung mit Acimethin die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen.

Unter erhöhter Zufuhr von Methionin kann es zu einer vermehrten Calciumausscheidung mit dem Urin (Hypercalciurie) kommen. Bei einer Langzeitbehandlung mit Acimethin sollten daher die Elektrolyte regelmässig kontrolliert werden.

Im Rahmen des bakteriellen Stoffwechsels von Methionin und Cystein können neurotoxische Merkaptane gebildet werden. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung resultiert hieraus ein Risiko für eine Verschlechterung des neurologischen Status, insbesondere dann, wenn bereits eine hepatische Enzephalopathie (durch eine Lebererkrankung verursachte Hirnveränderung) vorliegt. Deshalb sollten Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung und insbesondere bei hepatogener Enzephalopathie kein Acimethin einnehmen.

Da Acimethin Benommenheit verursachen kann, ist beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Acimethin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen, sollte Acimethin nur bei zwingender Notwendigkeit auf Verschreibung bzw. Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin eingenommen werden.

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Wie wird es angewendet?

Im Allgemeinen genügen 3-mal täglich 1–2 Filmtabletten.

Um eine schnelle Ansäuerung zu erreichen, ist es sinnvoll, die Therapie mit 3-mal 2 Filmtabletten zu beginnen.

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor der Mahlzeit eingenommen.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Acimethin nicht eingenommen werden?

Acimethin darf nicht angewendet werden

  • bei Übersäuerung des Blutes (sogenannter metabolischer Azidose, renaler tubulärer Azidose),
  • bei Methionin-Adenosyltransferase-Mangel (Stoffwechselerkrankung),
  • bei erhöhten Harnsäurewerten (im Blut und Urin),
  • bei Harnsäure-, Oxalat- und Cystinsteinen,
  • bei Gicht,
  • bei angeborener Stoffwechselstörung (Homocysteinurie),
  • bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen,
  • bei Säuglingen,
  • bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss der Zusammensetzung.

Welche Nebenwirkungen kann Acimethin haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Acimethin auftreten:

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern):

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)

Bei azidosegefährdeten Patienten z.B. mit schweren Leber- oder Nierenkrankheiten kann Acimethin zur Übersäuerung des Blutes führen. Eine langfristige Behandlung sollte dann nur unter regelmässiger Kontrolle des Säuren-Basen-Haushaltes im Blut und Urin erfolgen.

Benommenheit, Irritabilität, Verschlechterung einer bestehenden Leberinsuffizienz.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

In der Originalverpackung und nicht über 25°C lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Hinweise

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

Was ist in Acimethin enthalten?

Wirkstoffe

1 Filmtablette Acimethin enthält 500 mg L-Menthionin.

Hilfsstoffe

Tablettenkern: Povidon K30, Magnesiumstearat, Crospovidon, Siliciumdioxid, Hochdisperses Siliciumdioxid, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Mikrokristalline Cellulose, Macrogol 6000.

Tablettenfilm: Talkum, Basisches Butylmethacrylat-Copolymer, Titandioxid (E171), Rotes Eisenoxid (E172), Macrogol 6000, Hypromellose.

Zulassungsnummer

48799 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Acimethin? Welche Packungen sind erhältlich?

Acimethin erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

In Packungen zu 50 oder 100 Filmtabletten zu je 500 mg L-Methionin.

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Diese Packungsbeilage wurde im Juni 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Interne Versionsnummer: 2.4

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden