Titandioxid

Titandioxid

Grundlagen

Titandioxid wird in der Pharmazie hauptsächlich als Hilfsstoff verwendet. Hilfsstoffe sind Mittel, die den fertigen Medikamenten besondere Eigenschaften geben, oder aber nur als unschädlicher Füllstoff verwendet werden. Titandioxid wird als weißes Pigment in Tabletten und Kapseln verwendet. Titandioxid wird aber auch in Sonnenschutzmitteln eingesetzt, da es als mineralischer UV-Filter UVA- und UVB- Strahlen vor dem Eindringen in die Haut schützt. 

Titandioxid sollte nicht inhaliert werden, da es krebserregend ist und Entzündungen verursachen kann. So ist die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) im Jahr 2021 zu dem Entschluss gekommen, dass Titandioxid nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff verwendet werden darf. In Medikamenten, ist es aber weiterhin zugelassen, wird aber meist bereits ersetzt oder weggelassen. Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sollte Titandioxid gänzlich weglassen, da es hier zu einer Verstärkung der Entzündung kommen kann und zusätzlich die Gefahr besteht, dass sich das Titandioxid in der Milz anreichert. 

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Titandioxid

Medikamente mit Titandioxid

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Inotyol - Salbe Ichthammolum Extrakt aus Hamamelisblättern Zinkoxid C. Brady GmbH & Co KG

Wirkung

Titandioxid wirkt, indem es das Eindringen von UVA- und UVB-Strahlen in die Haut verhindert. Das macht es durch die Absorption von UV-Strahlen einer gewissen Wellenlänge. Als Hilfsstoff wird es als weißes Pigment verwendet. Es hat eine hohe Leuchtkraft und einen hohen Brechungsindex. 

Die Halbwertszeit, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes wieder auszuscheiden, beträgt bei Titandioxid 14 Tage. Hier muss erwähnt werden, dass diese nur bei Ratten ausgetestet wurde. Die Ratten wurden dem Titandioxid 7 Stunden lang ausgesetzt und inhalierten es.

Dosierung

Nehmen Sie Titandioxid immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Da Titandioxid nur als Hilfsstoff verwendet wird, gibt es keine Wirkungsempfehlung. 

Als Sonnenschutzcreme kann sie wie andere Sonnenschutzcremen einfach auf die Haut aufgetragen werden.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kontaktallergien und Unverträglichkeitsreaktionen

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • mit anderen Arzneimittel, welche auf die Haut aufgetragen wird kann es zur Wirkungsbeeinträchtigung kommen

Gegenanzeigen

Titandioxid darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

  • bei einer Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Titandioxid
  • bei tiefen Wunden und Verbrennungen 2.&3. Grades

Altersbeschränkung

Bei Titandioxid gibt es keine Altersbeschränkungen.

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft & Stillzeit liegen bisher keine Erkenntnisse über etwaige Risiken vor. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass der Wirkstoff das ungeborene Baby oder den Säugling schädigt, da Titandioxid nicht in den Blutkreislauf der Mutter übergeht. 

Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt, bevor Sie Titandioxid anwenden. 

Geschichte zum Wirkstoff

Titandioxid wurde 1908 in Norwegen und den USA entdeckt und dort seit 1909 hergestellt. Es erlangte seine Bekanntheit unter dem Namen Kronos-Titanweiß. Unter Degea-Titanweiß wurde es ab 1924 auch in Deutschland hergestellt. Titanweiß hat die höchste Deckkraft aller Weißpigmente. 

Chemische & physikalische Eigenschaften

Summenformel TiO2
Molare Masse (g·mol−1) 79,866
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 4,26
Schmelzpunkt (°C) 350
Siedepunkt (°C) 2500-3000
CAS-Nummer 13463-67-7
PUB-Nummer 26042
Drugbank ID DB09536

Redaktionelle Grundsätze

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Thomas Hofko

Thomas Hofko
Autor

Thomas Hofko befindet sich im letzten Drittel seines Bachelorstudiums der Pharmazie und ist Autor und Lektor für pharmazeutische Themen. Er interessiert sich besonders für die Bereiche Klinische Pharmazie und Phytopharmazie.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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