Wirkung
Pharmakodynamik
Das Herzglykosid blockiert das Enzym Adenosintriphosphatase, wodurch der Transport von Natrium- und Kalium-Ionen gehemmt wird. Durch eine verschobene Ionenverteilung der Membran führt dies zu einem vermehrten Einstrom von Calciumionen. Durch die erhöhte Calciumkonzentration verstärkt Digoxin die Kontraktionskraft und die Erregbarkeit und verringert die Herzfrequenz und die Erregungsleitung.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit liegt bei 75 %, durch gleichzeitige Aufnahme mit ballaststoffreicher Nahrung kann die Resorption jedoch verringert werden. Nach oraler Einnahme wirkt das Medikament innerhalb von 30 Minuten bis zwei Stunden, das Wirkmaximum ist nach zwei bis sechs Stunden erreicht. Etwa fünf bis zehn Prozent werden hepatisch metabolisiert, mit 80 % wird der Großteil jedoch unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit liegt bei etwa 30 bis 50 Stunden und ist bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert.
Wechselwirkungen
Chinidin, Verapamil, Nifedipin und Amiodaron können die Blutkonzentration von Digoxin erhöhen, weshalb bei gleichzeitiger Einnahme die Plasmaspiegel des Herzglykosides kontrolliert werden sollten. Durch parallele Medikation mit Erythromycin, Tetrazyklinen oder Parasympatholytika wird die Bioverfügbarkeit erhöht. Durch Laxanzien, Metoclopramid, Colestyramin oder Antazida kann die Bioverfügbarkeit jedoch verringert werden.