Acemetacin

Acemetacin

Grundlagen

Acemetacin gehört zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika. Es wirkt entzĂŒndungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend und wird zur symptomatischen Behandlung von entzĂŒndlich-rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis. ZusĂ€tzlich wird Acemetacin bei Arthrose oder bei WirbelsĂ€ulenerkrankungen eingesetzt. Mit dem Wirkstoff werden auch Kreuz- und RĂŒckenschmerzen sowie durch eine Operation oder Verletzung ausgelöste Schmerzen therapiert.

Das Antirheumatikum wurde 1972 von dem Kölner Arzneimittelhersteller Tropon entwickelt und ist als NachahmerprÀparat im Handel.
Acemetacin wird aufgrund seiner verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig starken Nebenwirkungen nur noch selten angewendet.

Medikamente mit Acemetacin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Rheutrop - Kapseln Acemetacin Mylan Österreich GmbH
Rheutrop retard - Kapseln Acemetacin Mylan Österreich GmbH

Wirkung

Pharmakodynamik

Acemetacin ist die inaktive Vorstufe von Indometacin. Dieses hemmt das Enzym COX, wodurch sich die Prostaglandinsynthese reduziert. Es wird speziell die Bildung von Prostaglandin E2 und F2 (von FettsĂ€uren abgeleitete MolekĂŒle) gehemmt. Dadurch können sich die schmerzlindernden und entzĂŒndungshemmenden Wirkungen entfalten, da Prostaglandine vor allem fĂŒr die SchmerzĂŒbertragung ins Gehirn zustĂ€ndig sind.

Pharmakokinetik

Acemetacin wird durch die Abspaltung einer Esterverbindung zu Indometacin verstoffwechselt. Der Wirkstoff ist stark und nahezu vollstĂ€ndig an Plasmaproteine gebunden. Die Halbwertszeit betrĂ€gt 4,5 Stunden. Acemetacin wird zu 40% ĂŒber die Niere und zu 60% mit dem Stuhl ausgeschieden.

Kontraindikationen

Acemetacin sollte nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit 
  • Nieren- und Leberfunktionsstörungen
  • Störung der HĂ€matopoese
  • Herzinsuffizienz
  • Magenulkus und Duodenalulkus
  • Schwangerschaft und Stillzeit

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

HĂ€ufig treten Nebenwirkungen auf wie:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen bzw. Oberbauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall und Verstopfung
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Benommenheit und MĂŒdigkeit
  • Depressionen
  • Tinnitus

Toxikologische Daten

Durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese wird auch der renale Blutfluss und die glomerulĂ€re Filtration reduziert. Demzufolge verursacht Acemetacin eine verminderte Nierenfunktion mit einer vorĂŒbergehenden Niereninsuffizienz und weitere Nieren- und Harnwegserkrankungen.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code M01AB11
Summenformel C21H18CINO6
Molare Masse (g·mol−1) 415,83
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 151,5
Siedepunkt (°C) 637
PKS Wert 2,6
CAS-Nummer 53164-05-9
PUB-Nummer 1981
Drugbank ID DB13783

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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