Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Ketamin G.L. enthÀlt
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Der Wirkstoff ist Ketamin. Jeder ml Lösung enthÀlt Ketaminhydrochlorid entsprechend 10 mg Ketamin.
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Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, SalzsĂ€ure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser fĂŒr Injektionszwecke.
Wie Ketamin G.L. aussieht und Inhalt der Packung
Ketamin G.L. ist eine klare, farblose Injektions-/Infusionslösung.
Packungen mit 2, 5 oder 10 ml Ampullen zu jeweils 1, 5, 10, 15, 20, 50 oder 100 StĂŒck. Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgröĂen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
G.L. Pharma GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach
Z.Nr.: 139105
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des EuropÀischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
GroĂbritannien: Ketamine G.L. Pharma 10 mg/ml Solution for injection/infusion in ampoules
Ketamin G.L. 10 mg/ml-Injektions-/Infusionslösung in Ampullen Ket
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Juli 2019.
Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt: Dosierung
Hinweis:
Alle Dosierungsangaben beziehen sich auf die Ketamin-Base.
PrÀoperative Vorbereitung
Ketamin konnte als alleiniges AnĂ€sthetikum bei Patienten mit gefĂŒlltem Magen sicher angewendet werden. Da der Bedarf nach zusĂ€tzlichen Arzneimitteln bzw. nach einem Muskelrelaxans vor einer Operation nicht vorhergesagt werden kann, wird empfohlen, zumindest sechs Stunden vor der Narkose keine Speisen oder GetrĂ€nke zu verabreichen.
Zur Reduzierung eines durch Ketamin verursachten erhöhten Speichelflusses, ist eine PrÀmedikation mit einem Anticholinergikum (z.B. Atropin, Hyoscin oder Glycopyrronium) oder einem anderen Arzneimittel zur Reduktion des Speichelflusses in angemessenem Abstand vor Einleitung zu verabreichen.
Midazolam, Diazepam, Lorazepam oder Flunitrazepam als PrÀmedikation oder als ErgÀnzung zu Ketamin reduzierten wirksam das Auftreten von Aufwachreaktionen.
Wirkungseintritt und Wirkdauer
Wie bei anderen AllgemeinanÀsthetika kann das Ansprechen auf Ketamin abhÀngig von Dosis, Art der Verabreichung, Alter des Patienten und gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel unterschiedlich sein, sodass keine absolut fixe Dosisempfehlung angegeben werden kann. Die Dosis wird nach Bedarf des jeweiligen Patienten titriert.
Aufgrund der schnellen Narkoseeinleitung bei i.v.-Verabreichung muss der Patient wĂ€hrend der Verabreichung in eine sichere Position gebracht werden. FĂŒr gewöhnlich bewirkt eine i.v.-Dosis von 2 mg/kg KG innerhalb von 30 Sekunden nach der Injektion eine chirurgische AnĂ€sthesie, und die anĂ€sthetische Wirkung dauert meist 5-10 Minuten an. Eine i.m.-Dosis von 10 mg/kg KG bewirkt fĂŒr gewöhnlich innerhalb von 3-4 Minuten nach der Injektion eine chirurgische AnĂ€sthesie, und die anĂ€sthetische Wirkung dauert meist 12-25 Minuten an. Das Bewusstsein kehrt graduell zurĂŒck.
A. Ketamin G.L. als alleiniges AnÀsthetikum
lntravenöse Infusion
Die Dauerinfusion von Ketamin G.L. ermöglicht im Vergleich zur intermittierenden Verabreichung eine exaktere Dosistitration bei geringerer Wirkstoffverabreichung. Dadurch ist die Erholungszeit kĂŒrzer und die Vitalparameter sind stabiler.
Zur Dauerinfusion ist eine Lösung mit einer Konzentration von 1 mg/ml Ketamin geeignet.
FĂŒr die Zubereitung einer Infusion können folgende Lösungen verwendet werden:
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0,9%ige Natriumchlorid-Lösung
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Natriumchlorid- und Dextrose-Lösung (Natriumchlorid 0,18% w/v und Dextrose 4% w/v)
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Ringer-Lösung
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Ringer-Lactat-Lösung
Einleitung einer AllgemeinanÀsthesie
Als Gesamtinduktionsdosis: eine Infusion entsprechend 0,5-2 mg/kg.
Aufrechterhaltung der AnÀsthesie
Die AnÀsthesie kann durch eine Microdrip-Infusion mit 10-45 ”g/kg/min (etwa 1-3 mg/min) aufrechterhalten werden. Die Infusionsrate hÀngt von der Reaktion des Patienten und vom Ansprechen auf die AnÀsthesie ab. Die erforderliche Dosis kann durch Verwendung eines lang-wirksamen neuromuskulÀren Blockers verringert werden.
Intermittierende Injektion Einleitung
Intravenöse Verabreichung
Die Initialdosis des intravenös verabreichten Ketamins betrĂ€gt 1-4,5 mg/kg KG (bezogen auf die Ketamin-Base). FĂŒr eine chirurgische AnĂ€sthesie von 5-10 Minuten betrĂ€gt die durchschnittlich notwendige Menge 2,0 mg/kg. Eine langsame i.v.-Verabreichung wird empfohlen (ĂŒber einen Zeitraum von 60 Sekunden). Eine schnellere Verabreichung kann eine Atemdepression bewirken und zu einem Blutdruckanstieg fĂŒhren.
Dosierung in der Geburtshilfe
Zur Geburtshilfe bei vaginaler Entbindung oder bei Kaiserschnitt betrÀgt die empfohlene i.v.- Dosis 0,2-1,0 mg/kg.
IntramuskulÀre Verabreichung
Die Initialdosis von intramuskulÀr verabreichtem Ketamin G.L. betrÀgt 6,5-13 mg/kg KG (bezogen auf die Ketamin-Base). Bei rein diagnostischen Verfahren und Verfahren die nicht mit extrem schmerzhaften Reizen einhergehen, kann eine niedrigere Initialdosis von 4 mg/kg
KG verwendet werden. Eine Dosis von 10 mg/kg bewirkt ĂŒblicherweise eine 12- bis 25- minĂŒtige chirurgische AnĂ€sthesie.
Dosierung in der Geburtshilfe
FĂŒr die i.m.-Anwendung oder die Anwendung von Ketamin durch Dauertropfinfusion bei GebĂ€renden liegen nur unzureichende Daten vor â es können keine Empfehlungen dafĂŒr gegeben werden.
Aufrechterhaltung der AllgemeinanÀsthesie
Hinweise auf ein Nachlassen der AnÀsthesie können Nystagmus, Bewegungen als Reizantwort und Vokalisierung sein. Die AnÀsthesie wird durch zusÀtzliche Verabreichung von Ketamin G.L. (i.m. oder i.v) aufrechterhalten.
Jede zusĂ€tzliche Dosis betrĂ€gt zwischen der HĂ€lfte und der ganzen oben empfohlenen Induktionsdosis fĂŒr den jeweils gewĂ€hlten Weg zur Aufrechterhaltung der AnĂ€sthesie, unabhĂ€ngig vom Induktionsweg.
Je gröĂer die Gesamtmenge an verabreichtem Ketamin, desto lĂ€nger ist die Zeit bis zur vollstĂ€ndigen Erholung. Grundlose oder tonisch-klonische Bewegungen der ExtremitĂ€ten können wĂ€hrend der Narkose auftreten. Derartige Bewegungen bedeuten nicht, dass die Narkose nicht tief genug wĂ€re, und sind auch nicht Indikator fĂŒr eine notwendige Nachdosierung.
B. Ketamin G.L. zur Narkoseeinleitung vor der Verwendung eines anderen AllgemeinanÀsthetikums
Die Narkoseeinleitung ist nach Verabreichung der vollstÀndigen intravenösen oder intramuskulÀren Ketamindosis (wie oben beschrieben) erreicht. Wenn Ketamin G.L. intravenös verabreicht wurde und das HauptanÀsthetikum langsam anflutend ist, könnte eine zusÀtzliche Ketamindosis 5-8 Minuten nach der Initialdosis notwendig werden. Wenn Ketamin G.L. intramuskulÀr verabreicht wurde und das HauptanÀsthetikum schnell anflutend ist, könnte die Verabreichung des HauptanÀsthetikums bis zu 15 Minuten verzögert nach der Ketamininjektion notwendig werden.
C. Ketamin G.L. als ErgÀnzung zu anderen AnÀsthetika
Ketamin G.L. ist klinisch kompatibel mit den ĂŒblicherweise verwendeten Allgemein- und LokalanĂ€sthetika, wenn ein entsprechender Atemaustausch gewĂ€hrleistet ist. Die verwendete Ketamin G.L.-Dosis zusammen mit anderen AnĂ€sthetika liegt ĂŒblicherweise im selben Bereich wie die oben erwĂ€hnten Dosierungen. Allerdings könnte bei gemeinsamer Verabreichung mit einem anderen AnĂ€sthetikum eine geringere Ketamindosis möglich sein.
D. Patienten-Management wÀhrend des Erwachens
Im Allgemeinen sind die Patienten möglichst ungestört zu beobachten. Dabei sind auch die Vitalparameter zu ĂŒberwachen. Wenn der Patient wĂ€hrend des Erwachens irgendwelche Anzeichen eines Aufwachdeliriums (âEmergence Deliriumâ) zeigt, ist die Verabreichung von Diazepam in ErwĂ€gung zu ziehen (5-10 mg i.v. bei Erwachsenen). Eine hypnotische Dosis eines Thiobarbiturats (50-100 mg i.v.) kann verwendet werden, um schwere Aufwachreaktionen zu beenden. Mit der zusĂ€tzlichen Verabreichung eines der angefĂŒhrten Arzneimittel kann die Aufwachphase des Patienten verlĂ€ngert sein.
Spezielle Patientengruppen
Ăltere Patienten (ĂŒber 65 Jahren)
Ketamin ist bei Ă€lteren Patienten fĂŒr chirurgische Eingriffe, entweder allein oder als ErgĂ€nzungsanĂ€sthetikum, geeignet.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Leberzirrhose oder anderen Arten der Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen.
Art der Anwendung
Intravenöse oder intramuskulÀre Anwendung.
Intravenöse Infusion nach VerdĂŒnnen.
Hinweise zur VerdĂŒnnung des Arzneimittels vor der Anwendung als Infusion, siehe unten.
Hinweise zur Handhabung
Nur verwenden, wenn die Lösung klar und farblos ist und keinen Niederschlag enthÀlt.
Ketamin und Barbiturate bzw. Diazepam dĂŒrfen nicht in derselben Spritze oder Infusionslösung gemischt werden, da sie chemisch unvertrĂ€glich sind und es zur AusfĂ€llung kommt.
Ketamin G.L. zeigte mit am Markt befindlichen injizierbaren Lösungen mit folgenden Wirkstoffen keine Anzeichen von InkompatibilitĂ€t, wenn es fĂŒr 48 Stunden bei Raumtemperatur gelagert wurde und wenn als Lösungsmittel eine 0,9%ige Natriumchlorid- Lösung verwendet wurde:
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Morphinhydrochlorid
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Oxycodonhydrochlorid
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Hydromorphonhydrochlorid
FĂŒr die Zubereitung einer Infusion können folgende Lösungen verwendet werden:
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0,9%ige Natriumchlorid-Lösung
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Natriumchlorid- und Dextrose-Lösung (Natriumchlorid 0,18% w/v und Dextrose 4% w/v)
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Ringer-Lösung
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Ringer-Lactat-Lösung
Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen sind zu verwerfen.
Nach VerdĂŒnnung: Die chemische und physikalische StabilitĂ€t wurde fĂŒr 48 Stunden bei 25°C nachgewiesen.
Vom mikrobiologischen Standpunkt aus gesehen, ist das Produkt unverzĂŒglich zu verwenden. Wenn das Produkt nicht unverzĂŒglich verwendet wird, trĂ€gt der Anwender die Verantwortung fĂŒr die Lagerbedingungen vor der Verabreichung, welche normalerweise 12 Stunden bei 2 bis 8°C nicht ĂŒberschreiten sollten, sofern die Rekonstitution/VerdĂŒnnung nicht unter kontrollierten und validiert aseptischen Bedingungen stattgefunden hat.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Ăberdosierung
Ketamin hat eine breite Sicherheitsspanne; etliche FĂ€lle unbeabsichtigter Verabreichung von KetaminĂŒberdosen (bis zur 10-fachen ĂŒblicherweise erforderlichen Dosis) endeten mit einer zwar verlĂ€ngerten aber vollstĂ€ndigen Genesung.
Symptome
Bei Ăberdosierung von Ketamin kann es zu Atemdepression kommen.
Therapie
FĂŒr unterstĂŒtzende Beatmung ist zu sorgen. Eine mechanische Beatmung, die eine adĂ€quate BlutsauerstoffsĂ€ttigung bzw. Kohlendioxidelimination aufrechterhĂ€lt, ist der Gabe von Analeptika vorzuziehen.