Ketamin G.L. 10 mg/ml - Injektions-/Infusionslösung in Ampullen

Abbildung Ketamin G.L. 10 mg/ml - Injektions-/Infusionslösung in Ampullen
Wirkstoff(e) Ketamin
Zulassungsland Österreich
Hersteller G.L. Pharma GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 05.09.2019
ATC Code N01AX03
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe AllgemeinanÀsthetika

Zulassungsinhaber

G.L. Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Ketamin G.L. enthÀlt Ketamin; das ist ein Narkosemittel (um Sie wÀhrend einer Operation in den Schlaf zu versetzen). Ketamin G.L. kann sowohl bei Routineeingriffen als auch bei Notoperationen verwendet werden.

Ketamin G.L. wird angewendet bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Ketamin G.L. kann entweder alleine oder in Kombination mit anderen Narkosemitteln verabreicht werden.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Ketamin G.L. beachten?

Ketamin G.L. darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Ketamin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn eine Erhöhung Ihres Blutdrucks schĂ€dlich fĂŒr Sie sein könnte oder wenn Sie in der Vergangenheit ein gesundheitliches Problem hatten, das durch erhöhten Blutdruck ausgelöst oder verschlimmert wurde.
  • wenn Sie wĂ€hrend einer Schwangerschaft eine Erhöhung des Blutdrucks mit Eiweißausscheidung ĂŒber den Urin (PrĂ€eklampsie) oder mit KrĂ€mpfen (Eklampsie) hatten.
  • wenn Sie kĂŒrzlich einen Schlaganfall oder eine schwerwiegende Kopf- oder Gehirnverletzung hatten.
  • wenn Sie eine schwerwiegende Herzerkrankung haben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, falls einer der nachstehenden Punkte auf Sie zutrifft, damit entschieden werden kann, ob Ketamin G.L. fĂŒr Sie geeignet ist. Wenn Sie

in der Vergangenheit ein Drogen- oder Alkoholproblem hatten.

  • an psychischen Störungen leiden oder einmal gelitten haben.
  • eine Infektion im Brustbereich oder Atemprobleme haben.
  • Probleme mit Ihrer Leber haben.
  • eine erbliche Bluterkrankung haben (Porphyrie).
  • eine Kopfverletzung oder anormales Wachstum des Gehirns hatten.
  • einen erhöhten Augeninnendruck (Glaukom) haben.
  • große Mengen Alkohol trinken.
  • Arzneimittel zur Behandlung Ihrer SchilddrĂŒse einnehmen.
  • KrampfanfĂ€lle (Epilepsie) haben oder hatten.

Falls der Druck in Ihrem RĂŒckenmark vor dem Eingriff erhöht ist, wird Ihr AnĂ€sthesist wĂ€hrend der Operation besonders darauf achten.

Langzeitanwendung

Wenn Sie Ketamin fĂŒr eine lĂ€ngere Zeit verabreicht bekommen (lĂ€nger als 3 Tage), kann Ihre Leber geschĂ€digt werden.

Wenn Sie Ketamin fĂŒr eine lĂ€ngere Zeit verabreicht bekommen (ein Monat bis mehrere Jahre), können Sie eine BlasenentzĂŒndung (auch mit Blut im Urin) bekommen.

Diese Nebenwirkungen können auch bei Missbrauch von Ketamin auftreten.

Arzneimittelmissbrauch und -abhÀngigkeit

Bei Missbrauch von Ketamin kam es zu folgenden Beschwerden: „Flashbacks“ (Wiedererleben frĂŒherer GefĂŒhlszustĂ€nde), Halluzinationen, depressive Stimmung, Angst, Schlaflosigkeit, Desorientierung, BlasenentzĂŒndung und LeberschĂ€digung.

Diese Nebenwirkungen können auch nach einer Behandlung mit Ketamin nicht ausgeschlossen werden.

Wenn Sie zu Arzneimittelmissbrauch oder -abhĂ€ngigkeit neigen bzw. frĂŒher darunter gelitten haben, können Sie möglicherweise eine AbhĂ€ngigkeit oder Toleranz fĂŒr Ketamin entwickeln.

Anwendung von Ketamin G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Ketamin G.L. wird in der Regel wÀhrend der Operation zusammen mit anderen Arzneimitteln verabreicht.

  • Wenn Ketamin G.L. fĂŒr eine Operation im Brust- oder Bauchraum verwendet wird, wird es fĂŒr gewöhnlich gemeinsam mit einem Schmerzmittel verabreicht.
  • Teilen sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:

o Barbiturate (bestimmte Schlafmittel, z.B. Thiopental) o BetÀubungsmittel (Morphin-Àhnliche Substanzen)

Nach gemeinsamer Anwendung mit Ketamin G.L. kann die Erholungsphase nach der Narkose verlĂ€ngert sein. Im Übrigen kann Ketamin mit allen anderen Allgemein- oder LokalanĂ€sthetika verabreicht werden.

  • Diazepam kann die Wirkung von Ketamin G.L. verstĂ€rken, daher kann eine Dosisanpassung notwendig sein.
  • Die gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika (z.B. Adrenalin oder Noradrenalin) oder Vasopressin mit Ketamin G.L. kann zu einer Blutdruckerhöhung und zu einer gesteigerten Herzfrequenz fĂŒhren.
  • Die Anwendung von Ketamin G.L. zusammen mit Ergometrin kann zu einer Blutdruckerhöhung fĂŒhren.
  • Die Anwendung von Ketamin G.L. zusammen mit Theophyllin oder Aminophyllin kann die Wahrscheinlichkeit fĂŒr KrampfanfĂ€lle erhöhen.

Anwendung von Ketamin G.L. zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Normalerweise sollen Sie 6 Stunden vor einer Operation weder essen noch trinken. Ketamin G.L. wird Ihnen daher ĂŒblicherweise auf leeren Magen verabreicht.

Wenn das im Notfall nicht möglich ist, kann Ketamin G.L. trotzdem verwendet werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

!

Achtung: Dieses Arzneimittel kann die ReaktionsfĂ€higkeit und VerkehrstĂŒchtigkeit beeintrĂ€chtigen.

Ketamin kann Ihr Reaktionsvermögen herabsetzen. Das ist vor allem in Verbindung mit Situationen zu bedenken, die besondere Wachsamkeit erfordern, wie z.B. die Teilnahme am Straßenverkehr.

Sie dĂŒrfen nach einer Narkose mit Ketamin fĂŒr mindestens 24 Stunden keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und nicht in gefĂ€hrlichen Situationen arbeiten. Lassen Sie sich nach einer ambulant durchgefĂŒhrten Narkose nach Hause begleiten.

Ketamin G.L. enthÀlt Natrium

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

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Wie wird es angewendet?

Ketamin G.L. darf – außer in Notfallsituationen – nur in KrankenhĂ€usern durch einen in der AnĂ€sthesie erfahrenen Arzt und unter der Bereithaltung von GerĂ€tschaften zur Wiederbelebung eingesetzt werden.

Wie Ketamin G.L. verabreicht wird

Ketamin G.L. wird langsam in die Vene oder in den Muskel verabreicht.

Information fĂŒr den Arzt: Hinweise zur Handhabung sind am Ende dieser Gebrauchsinformation angegeben.

Vor Ihrer Operation bekommen Sie ĂŒblicherweise ein Arzneimittel verabreicht, um die Bildung ĂŒbermĂ€ĂŸiger KörperflĂŒssigkeiten wie Speichel und TrĂ€nen zu vermeiden (z.B. Atropin oder Hyoscin), und Sie bekommen auch ein anderes Arzneimittel, „Benzodiazepin“ genannt. Benzodiazepine helfen Ihnen zu entspannen und helfen sogenannte „Aufwachreaktionen“ zu vermeiden.

Die Ketamin G.L.-Dosis hÀngt ab von der Art der Anwendung und ist je nach Patient unterschiedlich.

Ihr Narkosearzt wird die Narkose anschließend aufrechterhalten:

  • mit einem anderen Narkosemittel,
  • mit mehr Ketamin, welches Sie durch eine Injektion in den Muskel oder in die Vene oder durch einen Tropf (Infusion) verabreicht bekommen oder
  • mit Ketamin zusammen mit einem anderen Narkosemittel.

Wenn Ketamin G.L. direkt in die Vene gespritzt wird, erfolgt dies langsam (zumindest eine Minute), damit Ihre Atmung nicht zu sehr verlangsamt wird. Wenn die Atmung dadurch verlangsamt ist, kann sie mechanisch unterstĂŒtzt werden.

WĂ€hrend der Narkose werden Sie stĂ€ndig von Ihrem Narkosearzt beobachtet, der besonders Ihre Atmung, Ihre Atemwege, Ihre Reflexe, die Narkosetiefe und den Zustand Ihres Herzens ĂŒberwacht. Bevor Sie sich nicht komplett von der Narkose erholt haben, wird man Sie nicht aus dem Krankenhaus entlassen. Wenn Sie am Tag der Operation entlassen werden, muss Sie ein Erwachsener begleiten (siehe auch Abschnitt 2, „VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen“).

Wenn zu große Mengen Ketamin G.L. angewendet wurden,

könnten Sie Atemschwierigkeiten bekommen. Ihr Arzt wird Ihre AtemtĂ€tigkeit in diesem Fall mit GerĂ€ten unterstĂŒtzen.

Information fĂŒr den Arzt: Maßnahmen bei Überdosierung sind am Ende dieser Gebrauchsinformation angegeben.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Teilen Sie Ihrem Arzt unverzĂŒglich mit, wenn an der Injektionsstelle Schmerzen, EntzĂŒndungen oder AusschlĂ€ge der Haut entstehen.

Ketamin kann manchmal allergische Nebenwirkungen („Anaphylaxie“), wie Atemschwierigkeiten, Schwellung und Ausschlag, verursachen. WĂ€hrend der Aufwachphase aus der Narkose mit Ketamin G.L. haben manche Patienten Halluzinationen, lebhafte TrĂ€ume, AlptrĂ€ume, fĂŒhlen sich unwohl, sind durcheinander, Ă€ngstlich oder handeln unvernĂŒnftig. Diese Nebenwirkungen sind gemeinsam bekannt als „Aufwachreaktion“. Es wird Ihnen ermöglicht, sich in einer ruhigen Umgebung von der AnĂ€sthesie zu erholen, und dies wiederum hilft so einer Reaktion vorzubeugen (siehe Abschnitt 3, „Wie ist Ketamin G.L. anzuwenden?“).

Folgende Nebenwirkungen wurden berichtet:

HĂ€ufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Folgende Nebenwirkungen, die wĂ€hrend der Aufwachphase auftreten (diese werden gemeinsam als „Aufwachreaktion“ bezeichnet): Halluzinationen einschließlich „Flashbacks“ (Wiedererleben frĂŒherer GefĂŒhlszustĂ€nde) oder schwebende Empfindungen, lebhafte TrĂ€ume, AlptrĂ€ume, aufgewĂŒhlt oder durcheinander sein und unvernĂŒnftiges Handeln
  • Ungewöhnliche Augenbewegungen
  • Erhöhter Muskeltonus und Muskelzittern (Ă€hnlich KrampfanfĂ€llen)
  • Doppeltsehen
  • Beschleunigter Herzschlag, Anstieg des Blutdrucks
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Übelkeit, Erbrechen
  • EntzĂŒndung der Haut, Hautausschlag

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

Appetitverlust, sich Ă€ngstlich fĂŒhlen

  • Verlangsamter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen
  • Erniedrigter Blutdruck
  • Verlangsamte Atmung, Verengung des Kehlkopfs, welche zu Atemproblemen fĂŒhrt
  • Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Allergische Reaktionen („Anaphylaxie“) wie Atemschwierigkeiten, Schwellung und Ausschlag
  • Wechselnder Bewusstseinszustand (mit GefĂŒhlsverwirrung und Halluzinationen), „Flashbacks“ (Wiedererleben frĂŒherer GefĂŒhlszustĂ€nde), sich unwohl fĂŒhlen, Schlaflosigkeit, sich desorientiert fĂŒhlen
  • BeeintrĂ€chtigung der Reflexe, die die Atemwege freihalten, was zu vorĂŒbergehenden Atemproblemen fĂŒhrt
  • Erhöhter Speichelfluss
  • BlasenentzĂŒndung und/oder schmerzhaftes Harnlassen („Zystitis“), Blut im Harn

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar)

  • Erhöhter Augeninnendruck
  • Anormale Werte bei Leberfunktionstests
  • Durch Arzneimittelmissbrauch verursachte LeberschĂ€digung (bei Anwendung lĂ€nger als 3 Tage)

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das nationale Meldesystem (Details siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Bundesamt fĂŒr Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Ampulle nach „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen sind zu verwerfen.

Österreich: Portugal:

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Weitere Informationen

Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Ketamin G.L. enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist Ketamin. Jeder ml Lösung enthĂ€lt Ketaminhydrochlorid entsprechend 10 mg Ketamin.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, SalzsĂ€ure (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Ketamin G.L. aussieht und Inhalt der Packung

Ketamin G.L. ist eine klare, farblose Injektions-/Infusionslösung.

Packungen mit 2, 5 oder 10 ml Ampullen zu jeweils 1, 5, 10, 15, 20, 50 oder 100 StĂŒck. Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

G.L. Pharma GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach

Z.Nr.: 139105

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des EuropÀischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Großbritannien: Ketamine G.L. Pharma 10 mg/ml Solution for injection/infusion in ampoules

Ketamin G.L. 10 mg/ml-Injektions-/Infusionslösung in Ampullen Ket

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Juli 2019.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt: Dosierung

Hinweis:

Alle Dosierungsangaben beziehen sich auf die Ketamin-Base.

PrÀoperative Vorbereitung

Ketamin konnte als alleiniges AnĂ€sthetikum bei Patienten mit gefĂŒlltem Magen sicher angewendet werden. Da der Bedarf nach zusĂ€tzlichen Arzneimitteln bzw. nach einem Muskelrelaxans vor einer Operation nicht vorhergesagt werden kann, wird empfohlen, zumindest sechs Stunden vor der Narkose keine Speisen oder GetrĂ€nke zu verabreichen.

Zur Reduzierung eines durch Ketamin verursachten erhöhten Speichelflusses, ist eine PrÀmedikation mit einem Anticholinergikum (z.B. Atropin, Hyoscin oder Glycopyrronium) oder einem anderen Arzneimittel zur Reduktion des Speichelflusses in angemessenem Abstand vor Einleitung zu verabreichen.

Midazolam, Diazepam, Lorazepam oder Flunitrazepam als PrÀmedikation oder als ErgÀnzung zu Ketamin reduzierten wirksam das Auftreten von Aufwachreaktionen.

Wirkungseintritt und Wirkdauer

Wie bei anderen AllgemeinanÀsthetika kann das Ansprechen auf Ketamin abhÀngig von Dosis, Art der Verabreichung, Alter des Patienten und gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel unterschiedlich sein, sodass keine absolut fixe Dosisempfehlung angegeben werden kann. Die Dosis wird nach Bedarf des jeweiligen Patienten titriert.

Aufgrund der schnellen Narkoseeinleitung bei i.v.-Verabreichung muss der Patient wĂ€hrend der Verabreichung in eine sichere Position gebracht werden. FĂŒr gewöhnlich bewirkt eine i.v.-Dosis von 2 mg/kg KG innerhalb von 30 Sekunden nach der Injektion eine chirurgische AnĂ€sthesie, und die anĂ€sthetische Wirkung dauert meist 5-10 Minuten an. Eine i.m.-Dosis von 10 mg/kg KG bewirkt fĂŒr gewöhnlich innerhalb von 3-4 Minuten nach der Injektion eine chirurgische AnĂ€sthesie, und die anĂ€sthetische Wirkung dauert meist 12-25 Minuten an. Das Bewusstsein kehrt graduell zurĂŒck.

A. Ketamin G.L. als alleiniges AnÀsthetikum

lntravenöse Infusion

Die Dauerinfusion von Ketamin G.L. ermöglicht im Vergleich zur intermittierenden Verabreichung eine exaktere Dosistitration bei geringerer Wirkstoffverabreichung. Dadurch ist die Erholungszeit kĂŒrzer und die Vitalparameter sind stabiler.

Zur Dauerinfusion ist eine Lösung mit einer Konzentration von 1 mg/ml Ketamin geeignet.

FĂŒr die Zubereitung einer Infusion können folgende Lösungen verwendet werden:

  • 0,9%ige Natriumchlorid-Lösung
  • Natriumchlorid- und Dextrose-Lösung (Natriumchlorid 0,18% w/v und Dextrose 4% w/v)
  • Ringer-Lösung
  • Ringer-Lactat-Lösung

Einleitung einer AllgemeinanÀsthesie

Als Gesamtinduktionsdosis: eine Infusion entsprechend 0,5-2 mg/kg.

Aufrechterhaltung der AnÀsthesie

Die AnÀsthesie kann durch eine Microdrip-Infusion mit 10-45 ”g/kg/min (etwa 1-3 mg/min) aufrechterhalten werden. Die Infusionsrate hÀngt von der Reaktion des Patienten und vom Ansprechen auf die AnÀsthesie ab. Die erforderliche Dosis kann durch Verwendung eines lang-wirksamen neuromuskulÀren Blockers verringert werden.

Intermittierende Injektion Einleitung

Intravenöse Verabreichung

Die Initialdosis des intravenös verabreichten Ketamins betrĂ€gt 1-4,5 mg/kg KG (bezogen auf die Ketamin-Base). FĂŒr eine chirurgische AnĂ€sthesie von 5-10 Minuten betrĂ€gt die durchschnittlich notwendige Menge 2,0 mg/kg. Eine langsame i.v.-Verabreichung wird empfohlen (ĂŒber einen Zeitraum von 60 Sekunden). Eine schnellere Verabreichung kann eine Atemdepression bewirken und zu einem Blutdruckanstieg fĂŒhren.

Dosierung in der Geburtshilfe

Zur Geburtshilfe bei vaginaler Entbindung oder bei Kaiserschnitt betrÀgt die empfohlene i.v.- Dosis 0,2-1,0 mg/kg.

IntramuskulÀre Verabreichung

Die Initialdosis von intramuskulÀr verabreichtem Ketamin G.L. betrÀgt 6,5-13 mg/kg KG (bezogen auf die Ketamin-Base). Bei rein diagnostischen Verfahren und Verfahren die nicht mit extrem schmerzhaften Reizen einhergehen, kann eine niedrigere Initialdosis von 4 mg/kg

KG verwendet werden. Eine Dosis von 10 mg/kg bewirkt ĂŒblicherweise eine 12- bis 25- minĂŒtige chirurgische AnĂ€sthesie.

Dosierung in der Geburtshilfe

FĂŒr die i.m.-Anwendung oder die Anwendung von Ketamin durch Dauertropfinfusion bei GebĂ€renden liegen nur unzureichende Daten vor – es können keine Empfehlungen dafĂŒr gegeben werden.

Aufrechterhaltung der AllgemeinanÀsthesie

Hinweise auf ein Nachlassen der AnÀsthesie können Nystagmus, Bewegungen als Reizantwort und Vokalisierung sein. Die AnÀsthesie wird durch zusÀtzliche Verabreichung von Ketamin G.L. (i.m. oder i.v) aufrechterhalten.

Jede zusĂ€tzliche Dosis betrĂ€gt zwischen der HĂ€lfte und der ganzen oben empfohlenen Induktionsdosis fĂŒr den jeweils gewĂ€hlten Weg zur Aufrechterhaltung der AnĂ€sthesie, unabhĂ€ngig vom Induktionsweg.

Je grĂ¶ĂŸer die Gesamtmenge an verabreichtem Ketamin, desto lĂ€nger ist die Zeit bis zur vollstĂ€ndigen Erholung. Grundlose oder tonisch-klonische Bewegungen der ExtremitĂ€ten können wĂ€hrend der Narkose auftreten. Derartige Bewegungen bedeuten nicht, dass die Narkose nicht tief genug wĂ€re, und sind auch nicht Indikator fĂŒr eine notwendige Nachdosierung.

B. Ketamin G.L. zur Narkoseeinleitung vor der Verwendung eines anderen AllgemeinanÀsthetikums

Die Narkoseeinleitung ist nach Verabreichung der vollstÀndigen intravenösen oder intramuskulÀren Ketamindosis (wie oben beschrieben) erreicht. Wenn Ketamin G.L. intravenös verabreicht wurde und das HauptanÀsthetikum langsam anflutend ist, könnte eine zusÀtzliche Ketamindosis 5-8 Minuten nach der Initialdosis notwendig werden. Wenn Ketamin G.L. intramuskulÀr verabreicht wurde und das HauptanÀsthetikum schnell anflutend ist, könnte die Verabreichung des HauptanÀsthetikums bis zu 15 Minuten verzögert nach der Ketamininjektion notwendig werden.

C. Ketamin G.L. als ErgÀnzung zu anderen AnÀsthetika

Ketamin G.L. ist klinisch kompatibel mit den ĂŒblicherweise verwendeten Allgemein- und LokalanĂ€sthetika, wenn ein entsprechender Atemaustausch gewĂ€hrleistet ist. Die verwendete Ketamin G.L.-Dosis zusammen mit anderen AnĂ€sthetika liegt ĂŒblicherweise im selben Bereich wie die oben erwĂ€hnten Dosierungen. Allerdings könnte bei gemeinsamer Verabreichung mit einem anderen AnĂ€sthetikum eine geringere Ketamindosis möglich sein.

D. Patienten-Management wÀhrend des Erwachens

Im Allgemeinen sind die Patienten möglichst ungestört zu beobachten. Dabei sind auch die Vitalparameter zu ĂŒberwachen. Wenn der Patient wĂ€hrend des Erwachens irgendwelche Anzeichen eines Aufwachdeliriums („Emergence Delirium“) zeigt, ist die Verabreichung von Diazepam in ErwĂ€gung zu ziehen (5-10 mg i.v. bei Erwachsenen). Eine hypnotische Dosis eines Thiobarbiturats (50-100 mg i.v.) kann verwendet werden, um schwere Aufwachreaktionen zu beenden. Mit der zusĂ€tzlichen Verabreichung eines der angefĂŒhrten Arzneimittel kann die Aufwachphase des Patienten verlĂ€ngert sein.

Spezielle Patientengruppen

Ältere Patienten (ĂŒber 65 Jahren)

Ketamin ist bei Ă€lteren Patienten fĂŒr chirurgische Eingriffe, entweder allein oder als ErgĂ€nzungsanĂ€sthetikum, geeignet.

Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit Leberzirrhose oder anderen Arten der Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen.

Art der Anwendung

Intravenöse oder intramuskulÀre Anwendung.

Intravenöse Infusion nach VerdĂŒnnen.

Hinweise zur VerdĂŒnnung des Arzneimittels vor der Anwendung als Infusion, siehe unten.

Hinweise zur Handhabung

Nur verwenden, wenn die Lösung klar und farblos ist und keinen Niederschlag enthÀlt.

Ketamin und Barbiturate bzw. Diazepam dĂŒrfen nicht in derselben Spritze oder Infusionslösung gemischt werden, da sie chemisch unvertrĂ€glich sind und es zur AusfĂ€llung kommt.

Ketamin G.L. zeigte mit am Markt befindlichen injizierbaren Lösungen mit folgenden Wirkstoffen keine Anzeichen von InkompatibilitĂ€t, wenn es fĂŒr 48 Stunden bei Raumtemperatur gelagert wurde und wenn als Lösungsmittel eine 0,9%ige Natriumchlorid- Lösung verwendet wurde:

  • Morphinhydrochlorid
  • Oxycodonhydrochlorid
  • Hydromorphonhydrochlorid

FĂŒr die Zubereitung einer Infusion können folgende Lösungen verwendet werden:

  • 0,9%ige Natriumchlorid-Lösung
  • Natriumchlorid- und Dextrose-Lösung (Natriumchlorid 0,18% w/v und Dextrose 4% w/v)
  • Ringer-Lösung
  • Ringer-Lactat-Lösung

Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen sind zu verwerfen.

Nach VerdĂŒnnung: Die chemische und physikalische StabilitĂ€t wurde fĂŒr 48 Stunden bei 25°C nachgewiesen.

Vom mikrobiologischen Standpunkt aus gesehen, ist das Produkt unverzĂŒglich zu verwenden. Wenn das Produkt nicht unverzĂŒglich verwendet wird, trĂ€gt der Anwender die Verantwortung fĂŒr die Lagerbedingungen vor der Verabreichung, welche normalerweise 12 Stunden bei 2 bis 8°C nicht ĂŒberschreiten sollten, sofern die Rekonstitution/VerdĂŒnnung nicht unter kontrollierten und validiert aseptischen Bedingungen stattgefunden hat.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Überdosierung

Ketamin hat eine breite Sicherheitsspanne; etliche FĂ€lle unbeabsichtigter Verabreichung von KetaminĂŒberdosen (bis zur 10-fachen ĂŒblicherweise erforderlichen Dosis) endeten mit einer zwar verlĂ€ngerten aber vollstĂ€ndigen Genesung.

Symptome

Bei Überdosierung von Ketamin kann es zu Atemdepression kommen.

Therapie

FĂŒr unterstĂŒtzende Beatmung ist zu sorgen. Eine mechanische Beatmung, die eine adĂ€quate BlutsauerstoffsĂ€ttigung bzw. Kohlendioxidelimination aufrechterhĂ€lt, ist der Gabe von Analeptika vorzuziehen.

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Wirkstoff(e) Ketamin
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Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 05.09.2019
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden