Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
In diesem Abschnitt informieren wir Sie über Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der weltweiten Anwendung des Wirkstoffes berichtet wurden. In einigen Fällen waren diese Reaktionen beeinträchtigend, erfreulicherweise meist aber nur von vorübergehender Dauer. Da es sich oft um Spontanmeldungen handelte, ohne Bezug auf eine definierte Patientengruppe und ohne Kontrollgruppe, ist es nicht möglich, Häufigkeiten exakt zu berechnen oder stets einen klaren Zusammenhang zur Anwendung des Arzneimittels nachzuweisen. Es ist aber möglich, die nachfolgenden gut begründeten Schätzungen aufgrund der vorhandenen Langzeiterfahrungen vorzunehmen.
Verödung von Besenreiservarizen und kleinen Varizen
Bei der Verödung (Sklerosierung) von Krampfadern wurden unerwünschte lokale Reaktionen (z. B. Gewerbszerstörung), insbesondere der Haut und des darunterliegenden Gewebes (selten auch von Nerven), nach versehentlicher Injektion in das umgebende Gewebe (paravasale Injektion) beobachtet.
Das Risiko erhöht sich durch steigende Aethoxysklerol-Konzentrationen und -Volumina. Ansonsten wurden folgende Nebenwirkungen mit unterschiedlicher Häufigkeit beobachtet
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
-
Auftreten von Gefäßen im Sklerosierungsbereich, die vor der Behandlung nicht zu sehen waren (Neovaskularisation), Bluterguss (Hämatom)
-
Hautverfärbung (Hyperpigmentierung), Haut-Einblutung (Ekchymose)
-
Schmerzen an der Injektionsstelle (kurzfristig), Blutgerinnselbildung (Thrombose) an der Injektionsstelle (lokale Blutgerinnselbildung im Blutgefäß)
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
-
Oberflächliche Venenentzündungen (Thrombophlebitis superficialis), Venenentzündung (Phlebitis)
-
Allergische Hautentzündungen (Dermatitis allergisch), Nesselsucht (Urtikaria), Hautreaktion, Rötung (Erythem)
-
Lokale Gewebszerstörung (Nekrose), Verhärtung von Gewebe (Indurationen), Schwellung Nervenverletzung
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
-
Tiefe Venenthrombose (möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung)
-
Schmerz in einer Extremität
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
-
Allergischer Schock (anaphylaktischer Schock; Symptome sind z. B. plötzlich auftretende Atembeschwerden, Schwindel, Blutdruckabfall), Angioödem (Symptome sind plötzlich auftretende Schwellungen, vor allem im Gesicht z. B. der Augenlider, Lippen oder des Kehlkopfs), generalisierte Nesselsucht (Urtikaria), Asthma (Asthmaanfall)
-
Schlaganfall (apoplektischer Insult), Kopfschmerz, Migräne, lokale Sensibilitätsstörung (Parästhesie), Verlust des Bewusstseins, Verwirrtheitszustand, Schwindelgefühl, zentrale Sprachstörung (Aphasie), Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie), inkomplette Lähmung einer Körperhälfte (Hemiparese), Taubheitsgefühl im Mund (Hypästhesie oral)
-
Sehverschlechterung (vorübergehende Sehstörung)
-
Sehr selten: Herzstillstand, Herzklopfen, Gebrochenes-Herz-Syndrom (Stress- Kardiomyopathie), Herzfrequenz anomal
-
Lungenembolie, Herzkreislaufprobleme (vasovagale Synkope), Kreislaufkollaps, Entzündung in der Wand der Blutgefäße (Vaskulitis)
-
Atembeschwerden (Dyspnoe), Druckgefühl in der Brust, Husten
-
Geschmacksstörung, Übelkeit, Erbrechen
-
Vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichose) im Bereich der Verödung
-
Fieber, Hitzewallung, Kraftlosigkeit (Asthenie), Unwohlsein
-
Blutdruckveränderung (Blutdruck anomal)
Verödung von Varizen der Speiseröhre
Bei der endoskopischen Verödungstherapie von akuten blutenden Varizen der Speiseröhre mit Aethoxysklerol treten Nebenwirkungen sehr häufig auf. Schwere und Häufigkeit der einzelnen Nebenwirkungen sind hierbei jedoch abhängig von der Schwere der Grunderkrankung und der therapeutischen Situation (z.B. fortgesetzte oder sistierende Blutung). Eine Unterscheidung, welche Nebenwirkungen methodisch bedingt sind (= durch die instrumentelle Manipulation) und welche durch Aethoxysklerol hervorgerufen werden, ist in vielen Fällen nur unzureichend möglich.
Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Sklerosierungstherapie mit Aethoxysklerol unter anderem in klinischen Studien mit folgenden Häufigkeiten beobachtet:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
Geschwüre (Ulzerationen), lokale Gewebszerstörung (Nekrose), Fieber, Blutungen des Ösophagus, Schluckstörung (Dysphagie), Verengung des Ösophagus (Ösophagusstenose), Brustschmerzen
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
-
Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle (Pleuraerguss), Entzündung in der Brusthöhle (Mediastinitis), Lungenentzündung (Pneumonie), Atemnot (Dyspnoe), Verletzung der Speiseröhre (Ösophagusperforation)
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Bakteriämie (Vorhandensein von Bakterien im Blut), Eintreten von Luft in den Pleuraspalt (Pneumothorax)
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
-
Verschluss einer Lungenarterie (Lungenembolie), bronchoösophageale Fistel, Störung des ösophagealen Bewegungsablaufs (Dyskinesie des Ösophagus)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
anaphylaktischer Schock, Asthma, rasch entwickelnde Schwellung (Quincke-Ödem), generalisierte Nesselsucht (Urtikaria), Schwindel, schmerzhafte Körperempfindung (Parästhesie), Sehstörungen, Verringerte Herzfrequenz (Bradykardie), Herzstillstand, kardiovaskuläre Störungen, Kreislaufkollaps, Schock, akutes Lungenversagen, Lymphe in der Pleurahöhle (Chylothorax), Lungenödem, Geschmacksstörungen, Übelkeit, Pseudodivertikulose (Erkrankung mit Ausstülpungen der Speiseröhrenwand), Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (unklarer Ursache, möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung), Blutdruckabfall
Gegenmaßnahmen
Ein allergischer Schock (anaphylaktische Reaktion) ist sehr selten aber möglicherweise lebensgefährlich. Der behandelnde Arzt sollte auf Notfallmaßnahmen vorbereitet sein und einen geeigneten Notfallkoffer zur Verfügung haben.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
AT-1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
anzeigen . Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.