Streptokokken- Infektion

Streptokokken- Infektion
Internationale Klassifikation (ICD) A49.-

Grundlagen

Streptokokken werden zu der Klasse der Bakterien gezählt, die sich vor allem auf der Haut, im Darm und bei Frauen in der Scheide befinden und die Auslöser für eine Vielzahl von Infektionen sein können.

Sie werden anhand ihrer Fähigkeit Blut zu zersetzen (Alpha-, Beta- und Gamma- Hämolyse unter Laborbedingungen) und ihrer Wandstruktur (Gruppen A, B, C, D etc) in Gruppen unterteilt.

Als Beispiele für Streptokokken- Infektionen sind zu nennen:

  • Mandelentzündung
  • Scharlach
  • Erysipel (Wundrose)
  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Toxisches Schock- Syndrom (TSS)
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Harnwegsinfektion
  • Wundinfektion
  • Kindbettfieber (Puerperalsepsis)

Eine Spätfolge der Streptokokken- Infektion der Gruppe A kann das Rheumatische Fieber sein und damit verbunden eine Herz- und Nierenbeteiligung. Dies tritt vor allem bei einer unzureichend und nicht behandelten Infektion des Rachenraums auf.

Ein Beispiel für einen Streptokokken Erreger ist „Streptococcus pneumoniae“, auch unter dem Begriff „Pneumokokken“ bekannt, der mitunter Lungenentzündung (Pneumonie), Hirnhauentzündung und Mittelohrentzündung (Otitis media) auslösen kann. Mithilfe der Pneumokokken- Impfung ist man jedoch gegen diese Erkrankungen geschützt.

Um eine Streptokokken- Infektion mit Sicherheit zu diagnostizieren, muss der Erreger im Labor angezüchtet werden.

Für die Behandlung hat sich das Antibiotikum Penicillin als besonders wirksam erwiesen.

Im Allgemeinen sind Streptokokken sich auf der Haut und Schleimhaut befindliche Bakterien, die ein intaktes Immunsystem im Normalfall erfolgreich bekämpfen kann. Nun kann es aber während des Geschlechtsverkehrs, vor allem bei sexuell aktiven Frauen, zu einer Streptokokken- Infektion der Scheide kommen, wobei hier auch häufig Keime zu finden sind, die normalerweise dort nicht vorkommen, wie zum Beispiel der Darmkeim Escherichia coli. Ist die Vaginalflora unversehrt und der Selbstreinigungs- Mechanismus der Scheide intakt, stellen diese Bakterien meistens kein Problem dar.

Einige Faktoren können jedoch den Nährboden für eine Streptokokken- Infektion bilden, indem sie das Scheidenmilieu erheblich stören:

  • Östrogenmangel
  • Zerstörung der Vaginalflora durch falsche Intimhygiene
  • Diabetes und andere Allgemeinerkrankungen
  • In der Scheide befindliche Fremdkörper (bei Kindern beispielsweise Nüsse, Murmeln, Legosteine etc.)

Symptome

Zu den typischen Beschwerden, die von Streptokokken verursacht werden, zählen verstärkter gelblicher Ausfluss, der je nach Beteiligung anderer Erreger auch sehr übel riechen kann, sowie mitunter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Nach Untersuchung findet der Arzt im Mikroskop oft eine Mischflora aus verschiedenen Keimen, die in Symbiose leben und sich einander in ihrem Wachstum positiv beeinflussen.

Therapie

Treten die Symptome ausgeprägt auf, ist es ratsam mit Antibiotika zu behandeln. In den meisten Fällen genügt es jedoch die körpereigene Abwehr und den Selbstreinigungs- Mechanismus der Scheide zu stärken. Zusätzlich können noch lokal desinfizierende Maßnahmen zur Unterstützung angewendet werden.

Tritt eine Streptokokken- Infektion jedoch während der Schwangerschaft auf, kann dies Probleme mit sich bringen, da während des Geburtsvorganges Bakterien auf das Neugeborene übertragen werden können. Deshalb ist eine vorsorgliche Behandlung mit Antibiotika ratsam.

Um sich selbst zu schützen können folgende Punkte eingehalten werden:

  • Aufrecherhaltung des natürlichen Scheidenmilieus (sauer)
  • Von Scheidenspülungen, Intimsprays oder Intimpflegemitteln ist abzuraten
  • Der Scheidenbereich sollte nur mit klarem Wasser gereinigt werden
  • Wechsel von Unterwäsche und Handtüchern sollte regelmäßig erfolgen

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Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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